Kloster und Klostergut Lamspringe

Klosterkirche von Süden (2022)

Großer Schafstall und Bockstall am Wasserwerk, im Südosten des Klosterguts (2022)

Konventualenwohnbau, Ansicht von Südwesten (2022)

Klostermauer, Ansicht von Südwesten (2022)

Klostermühle, Ansicht von Norden (2022)

Konventsgebäude, Ansicht von Süden (2022)
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Lamspringe
- Gemarkung
- Lamspringe
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lamspringe
- Objekttyp
- Klosteranlage
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34457823
- Objekt-Nr.
- 2
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Kloster und Klostergutanlage Lamspringe: Nach einer Gründung im neunten Jahrhundert und wechselvoller Geschichte etablierte sich im 17. Jahrhundert ein Konvent englischer Benediktiner, unter denen Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts eine großzügige Erneuerung aller Gebäude stattfand. Nach der Säkularisation 1803 ist die Anlage seit 1818 Klostergut der Klosterkammer. Die Gruppe umfasst südlich der Lamspringer Hauptstraße die Klosterkirche mit Konvent- und Abteiflügel sowie in dessen nordwestlichem Abschnitt Predigerwohnung und Gerichtsstube. Nordöstlich schließt sich eine große, im Kern barocke Gutshofanlage um einen Wirtschaftshof an, die baulich im 19. Jahrhundert ergänzt wurde. Zum Gutshofbetrieb gehören am südlichen Rand der Gruppe an den Straßenzügen „Am Wasserwerk“ und „Dammstraße“ weitere Stallungen und das Schafmeisterhaus. Die Gruppe schließt im Süden und Westen der Kloster- und Klostergutsanlage großzügige Frei- und Grünflächen des ehemaligen Klostergartens und späteren Amtsgartens ein, zu denen u.a. Lamme-Quelle, Kreuzbrunnenquelle, Teiche und Klostermühle gehören, aber auch der 1935/36 nach Plänen Fritz Schallers angelegte Thingplatz. 1965-74 wurde der Klostergarten zu einer öffentlichen Parkanlage umgestaltet, die einige, im Rahmen eines Bildhauersymposiums 1984 geschaffene Skulpturen schmücken. Die Kloster- und Klostergutanlage ist insgesamt und auch in Teilbereichen von Mauerzügen eingefriedet.
- Denkmalbegründung
- Nach Zerstörungen durch die Hildesheimer Stiftsfehde, den Schmalkaldischen und den Dreißigjährigen Krieg standen die verwahrlosten mittelalterlichen Klostergebäude weitgehend leer. Nachdem das seit 1568 protestantische Kloster 1643 wieder an das Hochstift Hildesheim gefallen war und der der Hildesheimer Bischof mit diesem einen katholischen Stützpunkt in den evangelischen Landesteilen anstrebte, wurde es englischen Benediktinermönchen übergeben, die das Kloster wirtschaftlich und geistlich belebten und umfangreiche Baumaßnahmen ausführten. Die ab 1670 errichteten Kloster-, Guts- und Konventsgebäude gehören zur barocken Neubauphase des Klosters und verweisen auf die letzte Blütezeit der Abtei Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts. Die bauzeitliche Ausstattung der Klosterkirche, die in ihrem Reichtum und ihrer Geschlossenheit zu den Höhepunkten barocker Kirchenraumgestaltung um 1700 zählt sowie die Inngengestaltung des ca. 60 Jahre später entstandenen Abteiflügels sind originär erhalten geblieben. Die Gebäudeflügel wurden vom Orden als Klausur genutzt. Mit langgestreckten Wirtschaftsgebäuden wurde Mitte des 18. Jahrhunderts der Wirtschaftshof nordöstlich des Klosters ausgebildet und im frühen 19. Jahrhundert durch Stallungen und das Schäferhaus im Südosten der Anlage erweitert. An der Erhaltung der Klosteranlage mit Klosterkirche, Abtei- und Konventsgebäuden, Predigerwohnung und Gerichtsstube, Wirtschaftshof samt Erweiterungen und aller durch die Klostermauer eingefriedeten baulichen- und Grünanlagen mit Gewässern besteht aufgrund ihrer geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse. Geschichtliche Bedeutung besitzt die Anlage im Rahmen der Ortsgeschichte mit Zeugnis- und Schauwerten für die Bau-, Kunst-, Siedlungs-, Stadtbau- und Wirtschaftsgeschichte. Zudem zeigt die Klosterkirche mit dem Werk des Hofbildhauers Mauritz Gröninger und der regional bekannten Bildhauerfamilie Lesser eine künstlerisch qualität- und wertvolle Ausstattung und ist wie das Abteigebäude mit seiner Innenraumgestaltung als Erlebniswert regional nicht alltäglicher künstlerischer und handwerklicher Gestaltwerte von künstlerischer Bedeutung. Städtebauliche Bedeutung besitzt die Klosteranlage als von Einfriedungsmauern eingefasstes, räumliches Gefüge von prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Klosterkirche von Süden (2022)

Großer Schafstall und Bockstall am Wasserwerk, im Südosten des Klosterguts (2022)

Konventualenwohnbau, Ansicht von Südwesten (2022)

Klostermauer, Ansicht von Südwesten (2022)

Klostermühle, Ansicht von Norden (2022)

Konventsgebäude, Ansicht von Süden (2022)