Gut Heinsen
- Landkreis
- Hildesheim
- Samtgemeinde
- Leinebergland [Sg]
- Gemeinde
- Eime,Flecken
- Gemarkung
- Deilmissen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Heinsen
- Objekttyp
- Gutshof (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34456196
- Objekt-Nr.
- 17
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Im Leinebergland, rund acht Kilometer südwestlich von Gronau, zwischen Salzhemmendorf und dem Flecken Eime, befindet sich das Gut Heinsen am Fuße des Thüster Berges. Zur Gutshofanlage auf lang gestreckten rechteckigen Grundriss gelangt man über eine Auffahrt mit Alleebäumen im Osten, die in der mit Sandsteinpfeilern flankierten Hofeinfahrt mündet. Die westliche Schmalseite bildet das Herrenhaus, dessen Vorfläche im Halbrund als cour d´honneur mit Wegeraster und Wasserkunst ausgebildet ist und durch eine raumwirkende Einfriedung von den Wirtschaftshof abgeschirmt wird. Der Hof teilweise mit Feldsteinen gepflastert. Die reihenmäßig zusammengeschlossenen Wirtschaftsgebäude an den Längsseiten haben bzw. hatten jeweils eine Verwalter-/Beamtenwohnung am westlichen Ende, zu dem Herrenhaus orientiert. Sie stammen in ihrer grundlegenden symmetrischen Konzeption aus der barocken Anlage um 1740, sind aber im Laufe des 19. Jahrhunderts mehrfach erneuert bzw. ersetzt worden. Das Herrenhaus wurde als Folge eines Brands 1924 völlig in seiner inneren und in seiner äußeren Erscheinung teilweise erneuert unter dem Architekten Johann Freiherr v. Wangenheim, Wunstorf. Dem Wirtschaftshof vorgelagert sind längs ausgerichtete Arbeiterwohnhäuser und vereinzelt Wirtschaftsgebäude, darunter außerhalb des Gutshofes und östlich davon freistehende Scheune mit Blechbehang verkleidet, die ehemalige Gutsmühle und ein Stall. Die Mühle wurde durch die zwei südlich der Anlage angelegten Stauteiche versorgt, die in dem als Landschaftspark angelegten Garten im Süden und Westen des Anwesens gestalterisch integriert sind. Der Park bestand im nördlichen Bereich aus dem ehemaligen Nutzgarten, aus Obstwiese und Küchengarten. Umgeben wird das Anwesen von einer rund 2,5 m hohen Bruchsteinmauer (im Nordosten, Norden und Westen) einschließlich vier weiteren, teilweise vermauerten Portalen abseits der Haupthofzufahrt im Westen. Die zugehörige Patronatskapelle befindet sich in Dunsen, die um 1737, etwa zur Zeit des Baues der Gutsanlage, vollständig erneuert worden ist. Die Anlage ist vermutlich in wesentlichen Teilen zwischen 1735 und 45 unter Christoph Friedrich von Hardenberg entstanden.
- Denkmalbegründung
- Seit 1382 ist Heinsen als Dorf unter dem Namen Heynhusen urkundlich belegt, das Anfang des 17. Jahrhunderts aus fünf Hofstellen bestand. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden die vom braunschweigisch-lüneburgischen Kanzler Jacob Lampe erworbenen, wüst gefallenen Höfe zu einem abgabenfreien Gut zusammengeschlossen, welches 1711 an Kanzler Christian Ulrich v. Hardenberg (1693-1732) fiel, dessen kinderloser Sohn Christoph Friedrich v. Hardenberg dem Gut seine heutige Gestalt auferlegte. Am Erhalt der siedlungs-, orts- und regionalgeschichtlich bedeutsamen Gutsanlage mit geschichtlichen Schauwerten für die Bau- und Kunstgeschichte besteht aufgrund ihrer authentischen Zeugniswerte einer barocken Anlage mit Überformungen des 19. und 20. Jahrhunderts und ihrer städtebaulichen Relevanz als landschaftsbildprägende, in sich geschlossene Anlage mit hohem straßenbildwirksamen Einfluss ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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