Gutsanlage, Nienhagen 6
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Bockenem, Stadt
- Gemarkung
- Schlewecke
- Objekttyp
- Hofanlage
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34455509
- Objekt-Nr.
- 22
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Das Gut Nienhagen liegt in landschaftlich reizvoller Einzellage in einem Seitental der Nette, unweit südlich der Burg Wohldenberg im Nordosten und des Schlosses Henneckenrode im Nordwesten. Unterhalb des Försterbergs, als Abschluss einer von der K 308 nahezu rechtwinklig abzweigenden Achse die von zwei Teichen, einen östlichen und einen westlichen flankiert wird, gruppiert sich um einen nahezu trapezförmigen Hof das Hofensemble. Es besteht aus dem hohen Wohn- und Wirtschaftsgebäude im Süden von 1654, der westlichen Stallscheune, dem östlichen Schafstall von 1881 und der nordwestlichen, neueren Längsdurchfahrtscheune (um 1950). Direkt an die Straße wurde 1753 ein wenig aus der Achse zum Gut gerückt, traufständig das repräsentative, massive Wohnhaus erbaut.
- Denkmalbegründung
- Südwestlich unterhalb des Wohldenberges, von dem der Bergfried weithin sichtbar ins Land ragt, liegt die Gutsanlage Nienhagen in malerischer Landschaft. Als Wasserburg Neuenhagen mit zugehörigem Wirtschaftshof von den Edlen von Hagen gegründet, bestanden Anfang des 19. Jahrhunderts nur noch Reste von dieser und der zugeschüttete Graben wurde teilweise mit dem Schafstall überbaut. Nach dem Aussterben derer von Hagen ging das Gut um 1290 an die Familie von Bortfeld, 1685/86 an Bischof Egon von Fürstenberg und 1690 bis 1821 war es im Besitz der Familie von Brabeck. Das Rittergut war im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden und die zugehörigen Ländereien wüst gefallen ebenso wie die Besitzungen der Bortfelds in Söder. Vom Wiederaufbau des Wohnsitzes Nienhagen nach dem Krieg durch die Brüder Burchard und Werner von Bortfeld zeugt eine Balkeninschrift am Haupthaus, die als Bauherren Burchhardt von Bordtfeld (1621-1664) und Catharina von der Marwitz (+1700) sowie das Baujahr 1654 nennt. Das Rittergut Nienhagen, dem die Bezeichnung "Rittersitz" 1913 aberkannt wurde, kam 1857 in den Besitz des Bistums Hildesheim und der Blum’schen Waisenhausstiftung Henneckenrode. Aufgrund der nahen Landesgrenze, die zwischen Henneckenrode und Nienhagen teilweise im Lauf der Nette verlief, gehörte das Gut bis in das 20. Jahrhundert zum Herzogtum Braunschweig. An der Erhaltung des Gutes Nienhagen besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte sowie für Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte sowie auch aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung als seltenes Beispiel einer gewachsenen landwirtschaftichen Gutsanlage vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein öffentliches Interesse. Überdies besteht eine städtebauliche Bedeutung des Ensembles mit prägendem Einfluss auf das Straßenbild und als landschaftsprägendes räumliches Gefüge einer Gutsanlage.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 34487105 | Wohnhaus | Bockenem, Stadt - Schlewecke - Schlewecke - Nienhagen 5
34487128 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Bockenem, Stadt - Schlewecke - Schlewecke - Nienhagen 6
34487153 | Stallscheune | Bockenem, Stadt - Schlewecke - Schlewecke - Nienhagen 6
34487176 | Nebengebäude | Bockenem, Stadt - Schlewecke - Schlewecke - Nienhagen 5
34487199 | Teich | Bockenem, Stadt - Schlewecke - Schlewecke - Nienhagen 6
34487223 | Teich | Bockenem, Stadt - Schlewecke - Schlewecke - Nienhagen 6
39924292 | Scheune | Bockenem, Stadt - Schlewecke - Schlewecke - Nienhagen 6
39924321 | Schafstall | Bockenem, Stadt - Schlewecke - Schlewecke - Nienhagen 6
- Weiterführende Links
- Kulturium: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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