Jüdischer Friedhof Syke

Eingangstor an der Hohe Straße (2021)

Einzelne Grabsteine (2011)

Südlicher Friedhofsbereich, Blick nach Osten (2011)

Blick über den Friedhof nach Osten (2011)
- Landkreis
- Diepholz
- Gemeinde
- Syke, Stadt
- Gemarkung
- Syke
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Syke
- Adresse
- Hohe Straße
- Objekttyp
- Friedhof
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34448177
- Objekt-Nr.
- 16
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Juedische-Friedhoefe
- Jüdische Topographie Die Juden von Syke mussten ihre Toten zunächst im zwanzig Kilometer entfernten Hoyerhagen beerdigen. Erst nach 1806 wurde der jüdische Friedhof am Südrand der Syker Feldmark angelegt, der nicht nur den jüdischen Familien Sykes, sondern zeitweise auch den Juden aus Brinkum und Kirchweyhe als Begräbnisstätte diente. (Ulrich/Greve 2002, S. 24) Der älteste der insgesamt 35 erhaltenen Grabsteine ist für den 1836 verstorbenen Synagogenvorsteher Simon Abraham Oppenheimer errichtet worden, der jüngste stammt von 1935. (Böttcher 2003, Kap. 05.2) Im Zweiten Weltkrieg wurden auf dem Friedhof 14 „unbekannte russische Kriegsgefangene“ in Sammelgräbern beigesetzt. An sie erinnern zwei Gedenksteine. 2002 kam es zur Schändung des Friedhofs, bei der 15 Grabsteine umgestoßen und zum Teil schwer beschädigt wurden. (Schändungen 1999 bis 2021) Der jüdische Friedhof Syke, der eine Gesamtgröße von 2038 qm aufweist, ist von einem Wohngebiet umgeben. Ein Zugang liegt an der Hohe Straße, ein anderer im Nordosten. Die Grabsteine stehen in Reihen auf einem Plateau im östlichen Bereich der Gesamtanlage. Das Gräberfeld mit unregelmäßig geschnittener Grundfläche ist mit wenigen Bäumen bestanden und wird von einer hohen Hecke eingefasst. Literatur Manuskript Handbuch jüdischer Ritualbauten Niedersachsen | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig. Schändungen 1999 bis 2021 Schändungen 1999 bis 2021, dokumentiert vom Landesverband der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen. Böttcher 2003 Böttcher, Heinz-Hermann: Der Jüdische Friedhof in Syke. Dokumentation. Syke 3. erg. Aufl. 2003. Diamant 1982 Diamant, Adolf: Jüdische Friedhöfe in Deutschland – eine Bestandsaufnahme. Frankfurt am Main 1982; zum jüdischen Friedhof: S. 178. Greve 1988 Greve, Hermann: Ein Stück eigene Kultur. Synagoge – Schullehrer – „Judenfriedhof“. In: Focke, Harald/Greve, Hermann/Kurth, Hilmar: Als die Synagogen brannten. Der Judenpogrom vom 9./10. November 1938 in Deutschland und im Kreis Diepholz. Seine Vorgeschichte und seine Folgen, hg. vom Arbeitskreis Regionalgeschichte Syke. 1988, S. 55-64. Hager 2005 Hager, Uwe: Syke. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Bd. 2. Göttingen 2005, S. 1464-1470; zum jüdischen Friedhof: S. 1466, 1469/1470. Knufinke 2015 Knufinke, Ulrich: Stätten Jüdischer Kultur und Geschichte in den Landkreisen Diepholz und Nienburg/Weser, hg. vom Landschaftsverband Weser-Hunte e.V. Diepholz 2. überarb. Aufl. 2015; zum jüdischen Friedhof: S. 29. Ullrich/Greve 2002 Ullrich, Gaby/Greve, Hermann: Unterwegs … in Syke. Ein Kultur- und Naturreiseführer für Syke und seine Ortsteile. Fischerhude 2002; zum jüdischen Friedhof, S. 24. Stolpersteine 2007 „Stolpersteine“ Der Erinnerung einen Namen geben. Informationen zu den achtzehn Syker „Stolpersteinen“, verlegt am 11. Juni 2006 und 18. April 2007 von Gunter Demnig. Eine Dokumentation zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Syke von Hermann Greve, hg. von der Stadt Syke. Syke 2007; zu einzelnen Grabsteinen: S. 13, 29, 62, 63.
- Beschreibung
- Friedhof inmitten jüngerer Wohnbebauung, Gräberfeld auf langgestreckter, schmaler Parzelle mit wenigen Bäumen, durch hohe Hecke eingefasst. 35 schlichte Stelen aus der Zeit von 1836 bis 1935, zwei Gedenksteine in Erinnerung an je sieben unbekannte russische Kriegsgefangene.
- Denkmalbegründung
- Die Erhaltung des nach 1806 angelegten jüdischen Friedhofs Syke liegt aufgrund seiner historischen und wissenschaftlichen Bedeutung im öffentlichen Interesse: Als Begräbnisplatz der jüdischen Gemeinde von Syke, zeitweise auch von Brinkum und Kirchweyhe, mit 35 erhaltenen Grabsteinen aus der Zeit zwischen 1836 und 1935 ist er sowohl ein aussagekräftiges Objekt der lokalen Geschichte als auch der Sozial-, Kultur- und Religionsgeschichte und der Geschichte der jüdischen Bestattungskultur. Als eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse für die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Niedersachsen besitzt der Friedhof einen hohen Dokumentations- und Erinnerungswert. Als Kriegsgräberstätte für 14 russische Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs ist der Friedhof von nationalgeschichtlicher Bedeutung.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Eingangstor an der Hohe Straße (2021)

Einzelne Grabsteine (2011)

Südlicher Friedhofsbereich, Blick nach Osten (2011)

Blick über den Friedhof nach Osten (2011)