Jüdischer Friedhof Bassum

Friedhofszugang (2011)

Blick über den Friedhof (2011)

Östlicher Friedhofsbereich mit jüdischen Grabsteinen (2011)

Gedenkstein "Unbekannte / Soldaten / Russen" (2011)
- Landkreis
- Diepholz
- Gemeinde
- Bassum, Stadt
- Gemarkung
- Bassum
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bassum
- Adresse
- Eschenhäuser Straße
- Objekttyp
- Friedhof
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34427377
- Objekt-Nr.
- 35
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Juedische-Friedhoefe
- Jüdische Topographie Der jüdische Begräbnisplatz wurde südlich von Bassum, nahe der Straße nach Sulingen angelegt. Zu welcher Zeit er eingerichtet wurde, ist nicht bekannt. Knufinke geht davon aus, dass er bereits seit etwa 1800 bestanden hat. (Knufinke 2015, S. 19) Erhalten haben sich 28 jüdische Grab- und Gedenksteine aus der Zeit von 1840 bis 1937 sowie neun Gedenksteine für unbekannte russische Kriegsgefangene, die in Sammelgräbern beigesetzt wurden. (Böttcher 2003, Kap. 04.1) Die Gesamtzahl der hier ruhenden Kriegsgefangenen wird vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf ca.102 beziffert. (s. Internetseite: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge) Das rechteckige Friedhofsareal liegt heute östlich der Sulinger Landstraße am Rand eines Waldstückes und ist über einen Feldweg erreichbar. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Friedhof neu gestaltet. Die Anlage erhielt rechtwinklig eingefasste Gräberfelder und einen Plattenbelag. Die Gedenksteine für die „unbekannten Soldaten“ befinden sich auf den vorderen Gräberfeldern, die familienweise gruppierten jüdischen Grabsteine stehen auf den hinteren Feldern. „Einige der älteren Steine, die mit geschweiften Abschlüssen noch barock erscheinen, zeigen eine sehr hohe handwerkliche Qualität.“ (Knufinke 2015, S. 19) Literatur Manuskript Handbuch jüdischer Ritualbauten Niedersachsen | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig Böttcher 2003 Böttcher, Heinz-Hermann: Der Jüdische Friedhof in Bassum. Dokumentation. Syke 2003. Buchholz/Lappin/Lessing 2005 Buchholz, Marlis/ Lappin, Miriam/ Lessing, Almuth: Bassum. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Bd. 1. Göttingen 2005, S. 179-183; zum jüdischen Friedhof: S. 180, 183. Diamant 1982 Diamant, Adolf: Jüdische Friedhöfe in Deutschland – eine Bestandsaufnahme. Frankfurt am Main 1982; zum jüdischen Friedhof: S. 12. Knufinke 2015 Knufinke, Ulrich: Stätten Jüdischer Kultur und Geschichte in den Landkreisen Diepholz und Nienburg/Weser, hg. vom Landschaftsverband Weser-Hunte e.V. Diepholz 2. überarbeitete Aufl. 2015; zum jüdischen Friedhof: S. 19. Mencke 2002 Mencke, Klaus: Bassum im Bild 1893-1973 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Bassum; 3). Erfurt 2002; zum jüdischen Friedhof, S. 78/79. Mencke 2012 Mencke, Klaus: Der Judenfriedhof in Bassum. In: Zwischen Hunte und Weser 2012, H. 65, S. 9.
- Beschreibung
- Friedhofsareal auf annähernd rechteckiger Grundfläche, östlich der Sulinger Landstraße am Waldrand gelegen. Rechtwinklig eingefasste Gräberfelder mit 28 jüdischen Grab- und Gedenksteinen aus der Zeit zwischen 1840 und 1937, neun Gedenksteine für ca. 102 russische Kriegsgefangene, die in Sammelgräbern beigesetzt wurden.
- Denkmalbegründung
- Die Erhaltung des vor 1840 angelegten jüdischen Friedhofs Bassum liegt aufgrund seiner historischen und wissenschaftlichen Bedeutung im öffentlichen Interesse: Als Begräbnisplatz der jüdischen Gemeinde von Bassum mit 28 erhaltenen Grabsteinen aus der Zeit zwischen 1840 und 1937 ist er sowohl ein aussagekräftiges Objekt der lokalen Geschichte als auch der Sozial-, Kultur- und Religionsgeschichte und der Geschichte der jüdischen Bestattungskultur. Als Zeugnis für die Geschichte der jüdischen Bevölkerung besitzt der Friedhof einen hohen Erinnerungswert. Als Kriegsgräberstätte für ca. 102 Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs ist der Friedhof von nationalgeschichtlicher Bedeutung.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Friedhofszugang (2011)

Blick über den Friedhof (2011)

Östlicher Friedhofsbereich mit jüdischen Grabsteinen (2011)

Gedenkstein "Unbekannte / Soldaten / Russen" (2011)