Jüdischer Friedhof Barenburg

Westlicher Friedhofsbereich, Blick nach Osten (2011)

Grabmal Joel Simon Cohn (gest. 1875) (2011)

Östlicher Friedhofsbereich mit älteren Grabsteinen, Blick nach Westen (2011)

Eingangstor an der Straße Zum Bahnhof (2011)
- Landkreis
- Diepholz
- Samtgemeinde
- Kirchdorf [Sg]
- Gemeinde
- Barenburg, Flecken
- Gemarkung
- Barenburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Barenburg
- Adresse
- Zum Bahnhof
- Objekttyp
- Friedhof
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34425849
- Objekt-Nr.
- 4
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Juedische-Friedhoefe
- Jüdische Topographie Der jüdische Friedhof von Barenburg wurde ca. 1,5 km nordwestlich des Ortes an der Straße nach Varrel angelegt. Er diente nicht nur den jüdischen Familien von Barenburg, Kirchdorf und Varrel, sondern bis 1846 auch denen aus Sulingen als letzte Ruhestätte. (Krachtowill-Gertich 2005, S. 160; Pape 1970, S. 164) Beisetzungen fanden nach Krachtowill-Gertich von ca. 1740 bis 1925 statt. (Krachtowill-Gertich 2005, 162). Der früheste erhaltene Grabstein stammt von 1809. Während der NS-Zeit wurde der Begräbnisplatz geschändet (Diamant 1982, S. 12), 1993 erfolgte seine Instandsetzung. (Krachtowill-Gertich 2005, S. 164) Der Barenburger Friedhof befindet sich heute östlich der Straße „Zum Bahnhof“ nahe der Einmündung in die Kreisstraße 19. Die langgestreckte, schmale Parzelle mit einzelnen Bäumen, die ursprünglich von einem Wall und einem Graben umgeben war (Krachtowill-Gertich 2005, S. 162), schließt südlich an ein Wohngebiet an und wird zur freien Landschaft durch eine Hecke begrenzt. Heute sind nach Knufinke noch 51 Grabsteine und ein Sockel ohne Stein erhalten. (Knufinke 2015, S. 15) Der älteste Grabstein stammt wohl aus dem Jahr 1809, der jüngste von 1925. (s. Internetseite Verdener Familienforscher) Auf dem rückwärtigen Teil des Begräbnisplatzes stehen die älteren Steine. (Pape 1970, S. 164) „Sie sind sehr einheitlich gestaltet. Symbole finden sich nicht, lediglich einige Verzierungen (Blüten, Kränze) wurden als Schmuck angebracht.“ (Knufinke 2015, S. 15) Auffällig ist das Grabmal mit steinerner Urne des 1875 verstorbenen Joel Simon Cohn. „Wie auf vielen anderen, so fehlen auch auf dem Barenburger offenbar viele Grabsteine. Einige der erhaltenen Grabmale zeigen Spuren von Schändungen und Zerstörungen. Bis zu einer Instandsetzung lagen manche Steine am Rand des Gräberfelds, sie wurden wieder aufgerichtet. Die Steine der vorderen Reihe konnten nicht mehr ihrem ursprünglichen Standort zugeordnet werden, so dass sie keine konkreten Grabstellen bezeichnen.“ (Knufinke 2015, S. 15) Literatur Manuskript Handbuch jüdischer Ritualbauten Niedersachsen | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig. Diamant 1982 Diamant, Adolf: Jüdische Friedhöfe in Deutschland – eine Bestandsaufnahme. Frankfurt am Main 1982; zum jüdischen Friedhof: S. 12. Knufinke 2015 Knufinke, Ulrich: Stätten Jüdischer Kultur und Geschichte in den Landkreisen Diepholz und Nienburg/Weser, hg. vom Landschaftsverband Weser-Hunte e.V. Diepholz 2. überarb. Aufl. 2015; zum jüdischen Friedhof: S. 14/15. Krachtowill-Gertich 2005 Krachtowill-Gertich, Nancy: Barenburg. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel, Bd. 1. Göttingen 2005, S. 159-164; zum jüdischen Friedhof: S. 162, 164. Pape 1970 Pape, Detlev: Der Judenfriedhof in Barenburg. In: Hark, Helmut (Hg.): Die Geschichte des Fleckens und der Kirchengemeinde Barenburg. Sulingen 1970, S. 164.
- Beschreibung
- Lange, schmale Parzelle, eingebettet zwischen Wohngebiet und freier Landschaft, Einfriedung durch Hecke, einzelne ältere Bäume. Ca. 51 Grabsteine aus der Zeit zwischen 1809 und 1925 erhalten, davon 20 mit ausschließlich hebräischen Inschriften. Grabsteine überwiegend aus Sandstein, einzelne ornamentiert.
- Denkmalbegründung
- Die Erhaltung des vor 1809 angelegten jüdischen Friedhofs Barenburg liegt aufgrund seiner historischen und wissenschaftlichen Bedeutung im öffentlichen Interesse: Als Begräbnisplatz der Juden von Barenburg, Varrel, Kirchdorf und Sulingen mit ca. 51 erhaltenen Grabsteinen aus der Zeit zwischen 1809 und 1925 ist er sowohl ein aussagekräftiges Objekt der lokalen und regionalen Geschichte als auch der Sozial-, Kultur- und Religionsgeschichte und der Geschichte der jüdischen Bestattungskultur. Als Zeugnis für die Geschichte der jüdischen Bevölkerung besitzt der Friedhof einen hohen Erinnerungswert.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Westlicher Friedhofsbereich, Blick nach Osten (2011)

Grabmal Joel Simon Cohn (gest. 1875) (2011)

Östlicher Friedhofsbereich mit älteren Grabsteinen, Blick nach Westen (2011)

Eingangstor an der Straße Zum Bahnhof (2011)