Celler Schloss
- Landkreis
- Celle
- Gemeinde
- Celle, Stadt
- Gemarkung
- Celle
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Blumlage/Altstadt
- Adresse
- Schloßplatz 1
- Objekttyp
- Schloss (Bauwerk)
- Baujahr
- 1200
- bis
- 1829
- Personen
- Bedogni, Lorenzo
Laves, Georg Ludwig Friedrich
Arrighini, Giuseppe
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34376143
- Objekt-Nr.
- 802
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Fachwerkfarbigkeit Lutherischer_Kirchenbau
- Beschreibung
- Im Westen der Altstadt erhöht gelegenes Schloss, als vierflügelige Anlage in Form eines unregelmäßigen viergeschossigen Rechtecks, erschlossen durch zwei Durchfahrten auf der Ostseite in einen Innenhof. Im Schlosspark gelegen mit umliegendem Schlossgraben, Überquerung dessen im Norden, Osten und Süden möglich. Ehemaliges Residenzschloss der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, erbaut auf Basis der herzoglichen Burg ab Ende des 13. Jahrhunderts, zusammen mit der Stadtgründung. Weiß geputzte Außen- und Innenhoffassaden mit terracottafarbener Betonung der Fenster und Portale. Markante Ausbildung der Gebäudeecken durch vier polygonale Ecktürme, drei davon mit Kupferkuppeln, einer mit Zeltdach. Zentral im Westflügel platzierter Uhrturm mit offener Laterne, darunter in den Innenhof führendes Portal mit herzoglichem Wappen. Ihm gegenüber später ergänztes Treppenhaus in Form eines in den Innenhof ausgerückten Turmes. An den Außenfassaden zahlreiche kleine Welsche Giebel und ein umlaufendes Giebelband, unregelmäßig verteilte Rechteckfenster mit Stabwerkeinfassung. Umfangreiche Raumfolgen und Innenausstattung, Stuckdecken und Kamine erhalten und restauriert, teilweise wiederhergestellt. Im Erdgeschoss des Ostturms Gotische Halle mit erhaltenen bauzeitlichen Maßwerkfenstern. Hervorzuheben das barocke Schlosstheater mit zwei durch toskanische Säulen getragenen, auskragenden Emporen, als ehemaliges der Öffentlichkeit nicht zugängliches Hoftheater erhalten und bis heute in Nutzung. Im Südflügel im Ursprung gotische, evangelische Schlosskapelle als dreijochiger Saalbau mit bauzeitlichem Kreuzrippengewölbe und 5/10-Schluss, Logen mit teilweise erhaltenem gotischen Netzgewölbe. Altar, Kanzel und Orgel aus der Reformationszeit im Stil der Renaissance. Zur weiteren Renaissance-Ausstattung zählen die äußerst zahlreichen, beinahe auf allen Flächen vorzufindenden Malereien, Schnitzereien und Sandsteinreliefs. Heute beheimatet das Schloss das Residenzmuseum Celle.
- Denkmalbegründung
- Die Gesamtanlage des landesgeschichtlich hochbedeutsamen Schlosses Celle in stadtbildprägender Lage auf einer leichten Anhöhe inmitten des Schlossparks, mit seiner überragenden künstlerischen Ausstattung und die zum öffentlichen Park umgestalteten Wehranlagen, dokumentiert den Wandel vom befestigten Herrschaftssitz (Burg) zum repräsentativen fürstlichen Wohnbau (Schloss) in beispielhafter Weise. Neben der renaissancezeitlich ausgestatteten Schlosskapelle als wohl kunsthistorisch bedeutendstem Raum des Schlosses, zählt die Neugestaltung des Schlosses im 16. Jahrhundert zu einem Hauptwerk des frühen Protestantismus in Norddeutschland. Gegründet auf einem Wehrturm und einer mittelalterlichen Wasserburg, wurde das Schloss unter Georg Wilhelm, von Lorenzo Bedogni begonnen und von Giuseppe Arrighini beendet, im 16. Jahrhundert grundlegend zu einer Residenz der Welfen im Stil der Weserrenaissance mit Fassaden nach venezianischen Vorbildern ausgebaut. Es folgte 1829-30 der Umbau zu einer königlichen Sommerresidenz durch Georg Ludwig Friedrich Laves, dem führenden Architekten und Hofbaumeisters der hannoverschen Könige aus dem Haus der Welfen. An der Erhaltung des Celler Schlosses besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als eines der seltenen Beispiele niedersächsischer Schlösser und Herrensitze der Zeit um 1700 im Rahmen von Orts- und Landesgeschichte, des Zeugniswerts für die Bau- und Kunstgeschichte der beispielhaften Architektur des Residenzsitzes der Welfen durch beispielhafte Ausprägung von Stilelementen der Gotik, des Renaissance und Barock, aufgrund seiner qualitätsvollen Ausstattung mit herzoglichen Prunkräumen und des barocken Theaters aus dem 17. Jahrhundert sowie der erhaltenen gotischen Schlosskapelle aus dem 14. Jahrhundert sowie auch aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss, da auf seiner erhöhte Lage im Schlosspark alle vier Fassaden als repräsentative Schauseiten ausgebildet sind, ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 34352740 | Altstadt (Baukomplex) | Historische Altstadt Celle
- Literatur
-
- Weiterführende Links
- Touristische Seite des Celler Schloßes
Touristische Seite des Celler Schloss inkl. 3D-Innenhofaufnahme
Darstellung des Schlosses, seiner Baugeschichte und Ausstattung auf der Internetseite der Stadt Celle
"Celle, Residenzschloss" in: Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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