Historische Altstadt Celle
- Landkreis
- Celle
- Gemeinde
- Celle, Stadt
- Gemarkung
- Celle
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Blumlage/Altstadt
- Objekttyp
- Altstadt (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34352740
- Objekt-Nr.
- 50
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Siedlungskern der Stadt Celle innerhalb der Stadtmauern. Erstmals urkundlich erwähnt 985 (Altencelle), seit dem 11. Jahrhundert mit Münzrecht versehen. 1292 verlegte Herzog Otto der Strenge seine Burg auf die von Aller und Fuhse eingefasste und damit verkehrsgünstig gut gelegene Talsandinsel, die den Kern der Stadt Celle am heutigen Standort bildet. Anschließend planmäßige Anlage des Straßengrundrisse und 1301 Gewährung des Stadtrechts. Residenzstadt seit 1378, Schlossbau westlich der Altstadt, Ende der Residenzzeit 1705, anschließend wurde Celle dem Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg zugeschlagen, seitdem Ausbau als Beamten- und Juristenstadt, auch Sitz vieler Kasernen und Militäranlagen außerhalb der Altstadt. Im Kern dichter Bestand an Fachwerkbauten des 15.-19. Jahrhunderts, historische Kellerschicht oft älter.
- Denkmalbegründung
- Das Ensemble „Altstadt Celle“ umfasst den Schlossbereich mit Schloss, Schlosspark und Schlossgraben sowie die sich im Osten anschließende Celler Altstadt mit ihrem reichen Bestand an Bürgerhäusern, die überwiegend in Fachwerkbauweise, vereinzelt auch als Massivbauten errichtet sind. Die Celler Altstadt ist ein geschlossenes, historisch gewachsenes Ganzes, an dem sich über den charakteristischen Anblick von Bürgerhäusern und vielgliedrigen Straßenzeilen hinaus neben geschichtlichen vor allem auch bau- und stadtbaugeschichtliche sowie sozialtopographische Phänomene und Entwicklungen ablesen lassen. Hier kommt dem Stadtgrundriss als historische Informationsquelle eine grundlegende Bedeutung zu. Ihm liegt ein weitgehend einheitliches orthogonales Straßensystem mit zum Teil platzartig sich weitenden Straßen und einer flächengliedernden Baublockaufteilung zugrunde, untergliedert durch ein kleinteiliges Netz vor allem schmaler Streifenparzellen, die in der Regel für Wohnen und Gewerbe genutzt wurden und üblicherweise mit Vorderhaus, Seitenflügel in einseitiger Randbebauung sowie einem querriegelartigem Hintergebäude besetzt sind. Die planmäßige Anlage von Straßen und Parzellen stammt im Kern aus der Zeit um 1300 und bildet die Grundlage für einen prächtigen, geschlossenen Bürgerhausbestand, bestehend überwiegend aus Fachwerkbauten, die sich bis ins ausgehende 15. Jahrhundert zurückverfolgen lassen und zu einem erheblichen Teil noch aus der Zeit zwischen 1580 und 1650 stammen. Daneben stehen die repräsentativen Solitärbauten Schloss, Stadtkirche und Rathaus, die als Bestandteil der Altstadt stadtbildprägend sind. Hinzu kommen die freistehenden, zum Teil villenartigen Bauten des ausgehenden 19. Jahrhunderts auf dem Areal des ehemaligen breiten Walls, die das Bild des Celler Stadtensembles abrunden. An der Erhaltung der historischen Altstadt von Celle in all ihren Facetten, Einzelbauten und Details besteht somit aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen wegen des siedlungs-, orts- und landesgeschichtlichen Zeugniswerts, aufgrund der hochwertig erhaltenen zeittypischen Bauten in bau- und kunstgeschichtlicher Hinsicht und als Erlebnis nicht alltäglicher Gestaltwerte sowie wegen der straßen- und ortsbildprägenden Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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