Villengruppe Bahnhofstraße
- Landkreis
- Aurich
- Gemeinde
- Norden, Stadt
- Gemarkung
- Süderneuland 1
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Norden
- Objekttyp
- Häuserzeile (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34333856
- Objekt-Nr.
- 27
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Gruppe aus freistehenden eineinhalb- bis zweigeschossigen Wohnhäusern ("Villen"), die am Ende des 19. Jahrhunderts und um 1900 an der Bahnhofstraße gegenüber dem Norder Hauptbahnhof errichtet wurden. Geschlossene Zeile aus sieben nebeneinander stehenden Häusern. Mit dem asymmetrischen Bautyp Halbgiebelhaus überwiegt innerhalb der Gruppe eine auf einen malerischen Gesamteindruck abzielende Baukörperformation. Fassadendekoration mit spätklassizistischen, renaissancistischen und vereinzelt barocken Motiven, kombiniert mit Holzkonstruktionen wie Schwebegiebeln, Hängesäulen oder ornamental durchbrochenen Schmuckbrettern.
- Denkmalbegründung
- Die Gruppe "Villengruppe Bahnhofstraße" und ihre Teile haben eine geschichtliche und städtebauliche Bedeutung. Die geschlossen aus dem späten 19. Jahrhundert und der Zeit um 1900 stammende Bebauung der Bahnhofstraße im Abschnitt der Häuser Nr. 23-29 ist von einem anschaulichen Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte. Mit Ausnahme der Hausnummern 26 und 27 weisen die Gebäude als Halbgiebelhäuser sämtlich die auf einen malerischen Gesamteindruck abzielende und für den Späthistorismus typische asymmetrische Baukörperformation auf. Die straßenseitige Fassadendekoration stellt eine Kombination aus spätklassizistischen, renaissancistischen und vereinzelt auch barocken Motiven mit Holzkonstruktionen wie Schwebegiebeln, Hängesäulen oder ornamental durchbrochenen Schmuckbrettern dar, die typisch für das eklektizistische Formenrepertoire dieser Spätphase des Stils sind. Entsprechend der inneren Organisation der Häuser wurde der vorspringende, giebelständige Trakt, der in der Regel die repräsentativen Wohnräume aufnahm, durch besondere Schmuckmotive wie Schwebe- oder Staffelgiebel, Standerker oder Balkone hervorgehoben. Die Gruppe "Villengruppe Bahnhofstraße" dokumentiert darüber hinaus exemplarisch das Bild einer kleinstädtischen Ausfallstraße um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Die Anbindung an das ab 1840 rasant anwachsende, überregionale Eisenbahnnetz hatte für die betreffenden Städte eine Neuordnung der Verkehrsströme zur Folge. Die Bahnhöfe entstanden in der Regel an der Peripherie der Städte oder auf offenem Felde. Gleichzeitig stiegen ab der Mitte des Jahrhunderts die Bevölkerungszahlen in den Städten stetig an, sodass letztere fast überall erstmals über ihre mittelalterlichen Grenzen hinaus wuchsen. Als Zielpunkte der städtebaulichen Entwicklung boten sich die außerhalb der Stadtgrenzen liegenden Bahnhöfe besonders an. Ferner eigneten sich Bahnhofstraßen auch deshalb besonders gut für Repräsentationszwecke der dort bauenden Bürger, weil im Eisenbahnzeitalter eine Stadt nicht mehr durch das Stadttor, sondern durch das Empfangsgebäude des Bahnhofs betreten wurde. Entsprechend siedelten sich in Bahnhofstraßen, so auch in Norden, meistens Mitglieder des gehobenen Bürgertums an. Die geschlossen erhaltene bauliche Struktur des genannten Abschnitts der Bahnhofstraße steht beispielhaft für Stadterweiterungen der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, der "Gründerzeit". Die Bebauung der Bahnhofstraße wurd mit dem an ihr liegenden Bahnhof als Ziel- und vorläufigem Endpunkt angelegt. Die Gruppe repräsentativer Wohngebäude gegenüber dem Bahnhof ist als typische Bebauung einer Ausfallstraße dieser Zeitstellung von Zeugnis- und Schauwert für die Stadtbaugeschichte. Der nahezu ungestörte Erhalt der Häuserzeile auf der Westseite der Norder Bahnhofstraße gegenüber dem Hauptbahnhof ist bis heute von prägendem Einfluss auf das Straßenbild, weshalb der Gruppe auch eine städtebauliche Bedeutung zukommt. Auch nördlich stadteinwärts und südlich stadtauswärts der sieben als Gruppe ausgewiesenen Wohnhäuser sind weitere historistische Häuser ähnlicher Bauzeit und Gestaltung erhalten, doch ist der Bestand im Bereich der Häuser Nr. 23 bis 29 am ungestörtesten überliefert. Die Gebäude Bahnhofstraße 2, 9 und 10 sind als Einzeldenkmale ausgewiesen. Aus all den genannten Gründen besteht an der Erhaltung der Gruppe "Villengruppe Bahnhofstraße" und ihrer Teile ein öffentliches Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 34346452 | Wohnhaus | Norden, Stadt - Süderneuland 1 - Süderneuland 1 - Bahnhofstraße 24
34346483 | Wohnhaus | Norden, Stadt - Süderneuland 1 - Süderneuland 1 - Bahnhofstraße 28
34346856 | Wohnhaus | Norden, Stadt - Süderneuland 1 - Süderneuland 1 - Bahnhofstraße 26
50202899 | Wohnhaus | Norden, Stadt - Süderneuland 1 - Süderneuland 1 - Bahnhofstraße 23
50203086 | Wohnhaus | Norden, Stadt - Süderneuland 1 - Süderneuland 1 - Bahnhofstraße 25
50203300 | Wohnhaus | Norden, Stadt - Süderneuland 1 - Süderneuland 1 - Bahnhofstraße 27
50203414 | Wohnhaus | Norden, Stadt - Süderneuland 1 - Süderneuland 1 - Bahnhofstraße 29
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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