Amtschreiberhaus
- Landkreis
- Heidekreis
- Samtgemeinde
- Rethem/Aller [Sg]
- Gemeinde
- Rethem (Aller), Stadt
- Gemarkung
- Rethem (Aller)
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Rethem
- Adresse
- Lange Straße 4 A
- Objekttyp
- Amtsgebäude
- Baujahr
- 1695
- bis
- 2015
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32787393
- Objekt-Nr.
- 26
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweigeschossiger Fachwerkbau mit Backsteinausfachung und Walmdach in Ziegeldeckung, Gefache weiß geschlämmt. Im Kern handelt es sich um das ehemalige Amtschreiberhaus der Stadt Rethem/Aller (auch als "Haus des zweiten Beamten" bezeichnet), das 1695 (a) als Wohn- und Dienstgebäude für den zweiten Rethemer Beamten errichtet wurde. Das eingeschossige Fachwerkgebäude mit Satteldach (das im östlichen Erdgeschossbereich überkommen ist) wurde 1704 durch einen Kelleranbau nach Süden erweitert, um 1743/45 nach Süden und bis 1798 nach Norden um ein Geschoss aufgestockt sowie mit einem Abort an der Ostseite und einem Waschhaus an der Südostecke ergänzt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der südliche Kelleranbau erneuert und das Haus zunächst im Erdgeschoss nach Westen um drei Gefache, abschließend zwischen 1910 und 1930 auch noch im Obergeschoss um diese drei Gefache ergänzt, das ehemalige Satteldach wurde in diesem Zusammenhang mit einem westlichen Walm geschlossen. Das Waschhaus wurde vor 1930 zurückgebaut, der Abortanbau vor 1998 abgenommen, der Kellernabu beim jüngsten Umbau um 2015. Das ehemalige Amtschreiberhaus diente zwischen 1704 und 1724 nach dem großen Rethemer Stadtbrand übergangsweise als Amtshaus.
- Denkmalbegründung
- Das ehemalige Amtschreiberhaus der Stadt Rethem/Aller liegt westlich des ehemaligen Burghofs, der ab 1565 als Amt Rethem, konstituiert durch die Herzöge Ernst und Wilhelm von Lüneburg, diente. Der Amtschreiber, der im Lüneburgischen in der Regel ein Kollege des Amtmannes war und als zweiter Beamter ähnliche Aufgaben erfüllte, bekam 1695 mit dem Bau des Hauses einen eigenen Wohn- und Dienstsitz - alle zweiten Rethemer Beamten seit Amtsgründung sind namentlich bekannt. Nach dem großen Rethemer Stadtbrand von 1704 residierte der eigentliche Amtmann übergangsweise im Amtschreiberhaus, bis das neue Amtshaus errichtet worden war. Über Inventare ist eine Entwicklung des Hauses bis zur Auflösung des Amtes Rethem 1859 nachzuvollziehen und am Bau im Befund verifizierbar. Es manifestiert sich somit am Gebäude selbst die ständig wachsende Bedeutung des Amtes und des Amtschreibers und der ebenso ansteigende Platzbedarf: Bis 1859 war das Haus in seiner Grundfläche mehr als verdreifacht worden. Nach der Auflösung des Amtes ging das Haus in Privatbesitz über. Die Bedeutung des ehemaligen Amtschreiberhauses ist somit v.a. für die Rethemer Ortsgeschichte sowie landesgeschichtlich auch für die Lüneburger Herzogsterritorien überaus bedeutsam. Seine Erhaltung liegt daneben wegen des bau-, kunst- und kulturgeschichtlichen Zeugniswerts und als Teil des ehemaligen Amtshofs (früher Burg) Rethem im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 32686656 | Amtsgebäude | Amtshof
- Literatur
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Landkreis Soltau-Fallingbostel: Objektbeschreibung
Denkmal.Objekt
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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