Gutsanlage Barendorf
- Samtgemeinde
- Ostheide [Sg]
- Gemeinde
- Barendorf
- Gemarkung
- Barendorf
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Barendorf
- Objekttyp
- Gutshof (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen gem. § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34325597
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Die großflächige Parkanlage des Gutes Barendorf umschließt an Gebäuden das Herrenhaus, ein Torhaus mit Toreinfahrt, ein Gästehaus und ein Badehaus. Das Herrenhaus wurde nördlich des eigentlichen Gutshofes auf einem weitläufigen Eckgrundstück errichtet, das von der Dorfstraße und der Lüneburger Straße begrenzt wird. Die Zufahrt zu Park und Herrenhaus erfolgt von der Kreuzung der Straßen aus über eine Toreinfahrt mit Torhaus im Nordwesten der Anlage. Das Parkgelände erstreckt sich vom Herrenaus an der Lüneburger Straße in südöstlicher Richtung. Es wird vom Forstweg im Osten begrenzt, an dem das Gästehaus mit separatem Zugang steht. Das Badehaus liegt an einem künstlich angelegten Badeteich im Südosten der Parkanlage.
- Denkmalbegründung
- Das Gut Barendorf wurde 1850 von Conrad von Dassel, dem Sohn des letzten Lüneburger Sülfmeisters, durch den Zusammenschluss von drei Höfen gegründet. Er ließ einen großen Teil der Gebäude entfernen und im nördlichen Bereich einen kleinen Park anlegen und das erste eingeschossige Gutshaus errichten. Der Hamburger Südamerika-Kaufmann Julius Juister erwarb das Gut 1911 und ließ kurz darauf das ältere Gutshaus von dem Lüneburger Architekten Wilhelm Matthies, einem Vertreter der Heimatbewegung, zu einem zweigeschossigen Herrenhaus in einer schlichten neobarocken Form umbauen und erweitern. 1918 kaufte der Bankier Heinrich Bockelmann, aus Moskau kommend, das Gut. Bereits 1919 beauftragte er die bekannten Hamburger Gartengestalter Schnackenberg & Siebold mit der Neuplanung des Parks. Der im Geist der Reformgartenarchitektur stehende Entwurf umfasst einen Badeteich mit einem Badehaus, ein Laubengang aus Linden und Blumengärten. 1921 ließ Bockelmann durch das Hamburger Architekturbüro Jacob & Ameis Umbauten im Herrenhaus durchführen, das Torhaus mit Parkeinfahrt und eine Villa als Gästehaus errichten. Letzteres wurde 1957 von dem Hamburger Architekten Cäsar Pinnau im Inneren noch einmal umgestaltet. Die Architektur der Gebäude und der Entwurf der Anlage des Gutsparks Barendorf zeugen in besonderer Weise von der Lebenshaltung und den repräsentativen Ansprüchen betuchter Unternehmer am Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert. An der Erhaltung des Gutshofes Barendorf besteht aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen, wegen seines ortsgeschichtlichen Zeugniswertes, aufgrund seines Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte und als Werk einer überregionaler Bauschulen und überregional bekannter Architekten sowie seinem prägenden Einfluss auf das räumliche Gefüge einer Guts- und Parkanlage ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb