Kirche Watzum
- Landkreis
- Wolfenbüttel
- Samtgemeinde
- Elm-Asse [Sg]
- Gemeinde
- Uehrde
- Gemarkung
- Watzum
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Watzum
- Adresse
- Kirchberg
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1400
- bis
- 1901
- Personen
- Quensen, Adolf
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34106146
- Objekt-Nr.
- 29
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Gewölbte dreijochige Saalkirche unter Satteldach in Hohlpfannendeckung mit leicht eingezogenem, gewölbtem Chor und polygonaler Apsis sowie massigem, querrechteckigen Westturm unter Walmdach mit Laterne und Helm in Schieferdeckung, 1901 grundlegend erweitert um quadratische Querarme nördlich und südlich des Chorjochs unter Satteldach, deren Stirnseiten durch Strebepfeiler an den Ecken gesichert werden, der südliche zudem durch einen polygonalen Treppenturm unter Helmdach an der Südostecke. Im Aufriss sind die Querarmfronten gekennzeichnet durch je einen leicht vorspringenden Eingangsportikus mit Dreiecksgiebel, eine Fenstergruppe aus drei gestaffelten Lanzettfenstern und drei gestaffelten, blinden Okuli, die von Wappenschilden gefüllt werden. 1901 angefügt wurde zudem die Sakristei an der südöstlichen Wand der Apsis mit 3/8-Schluss. Die südlich vor dem Haupteingang im westlichen Joch liegende quadratische Vorhalle mit profiliertem Spitzbogenportal wurde 1703 erneuert und 1901 erhöht. Baumaterial des gotischen Gebäudes ist Bruchstein mit Werksteineinsatz an Sockel, Strebepfeilern, Fenstergewänden, profiliertem Traufgesims, Chorscheitelfenster zweibahnig mit Fischblase im Couronnement. Mauerwerk des Turms verputzt, sein südlicher Rundbogeneingang ist zugesetzt. Anbauten aus lagig geschichteten Handquadern, Sockel, Strebepfeilern, Fenstereinfassungen, Mauer- und Giebelkanten aus Werksteinen. Am Außenbau unter dem Chorscheitelfenster ein Kalksteinrelief mit Christuskopf, 15. Jahrhundert. Im Inneren Wölbung durch Kreuzrippen mit Birnstabprofil, die im Chor und westlich des Triumphbogens auf Diensten mit vegetabil dekorierten Kapitellen ruhen. Allein durch spitzbogige Scheidbögen getrennt, bilden Chorjoch und Querarme einen durchgehenden Gemeinderaum quer zur mittelalterlichen Kirchenachse. Neugotische Vermalung durch Adolf Quensen, bunte Bleiglasfenster, Altar, Kanzel, Gestühl und Empore mit Orgel um 1900. Im Untergeschoss des Turms Erbbegräbnis der Familie von Weferlingen mit 22 Holzsärgen und vier Steinsarkophagen des 17. und 18. Jahrhunderts.
- Denkmalbegründung
- Ältester Bauteil des im Kern mittelalterlichen Gebäudes ist der Turm, der sich wegen seiner Größe, der ursprünglichen doppelten Öffnung zum Schiff und des Südeingangs an der Archidiakonatskirche St. Stephanus in Schöppenstedt orientiert haben muss und daher in die 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts zu datieren ist. Schiff und Chor stammen aus dem 15. Jahrhundert. Der mittelalterliche Kernbau wurde bis zur Weihe 1901 durch Anbauten im neugotischen Stil erweitert und zu dem vielteiligen Gebilde umgestaltet, das auf dem Kirchberg thronend eine monumentale Wirkung entfaltet. Der Innenraum ist ein seltenes Beispiel für ungestört überlieferte Ausstattung um 1900. An der Erhaltung der Kirche besteht ein öffentliches Interesse wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen von Ortsgeschichte, und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte sowie für die übrige Geschichte der materiellen Kultur und wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung als Bauwerk von prägendem Einfluss auf das Landschaftsbild.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 33968275 | Kirchenanlage (Baukomplex) | Kirchhof Watzum
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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