St. Marienkirche

Beschreibung: Gerade schließender Saalbau mit querrechteckigem, mit dem Schiff flichtendem Westturm und nördlich daran anschließender Vorhalle, jeweils unter Satteldach mit Linkskremperdeckung, freistehend an erhöhter Stelle südlich des historischen Ortskerns. Bruchsteinmauerwerk mit Kantenquadern, an Turm und Vorhalle unter weißer Putzschlämme, am Schiff steinsichtig, nachträglich eingebrachte, stichbogig schließende Fenster, Dachgesims aus Platte, Schmiege und Kehle. Die Vorhalle mit Linkskremperbehang am Dachgiebel und spitzbogigem Eingangsportal mit überkreuzten Stäben wurde wohl ebenso wie das Schiff um 1500 errichtet. Der Turm mit zwei rundbogigen Schallöffnungen kaum älter. Im Inneren mit korbbogiger Holztonne Altarwand und Empore aus dem Rokoko. Orgel mit Serliana-Motiv in der verblendeten Rundbogenöffnung zwischen Schiff und Turm von 1892. Aus der Erbauungszeit stammt noch eine 1502(i) gegossene Glocke mit Relief einer Mondsichelmadonna.

Denkmalbegründung: Die ev.-luth. Kirche in Timmern mit Marienpatrozinium war im Mittelalter zunächst Filialkirche von Kalme und vor 1570 eine Filiale von Semmenstedt. Als Saalkirche mit rechteckigem Turm entspricht sie dem gängigen Typus für eine Filial- oder Pfarrkirche im Braunschweiger Land. An ihrer Erhaltung besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte, wegen ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für bedeutende Innenraumgestaltung und wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung als Bauwerk von prägendem Einfluss auf das Ortsbild ein öffentliches Interesse.