Obere Wassermühle

Beschreibung: Zweigeschossiger Fachwerkbau auf Bruchsteinsockel unter Satteldach in Krempziegeldeckung mit Halbwalm über dem westlichen Dachgiebel mit Krempziegelbehang, giebelständig, freistehend. Gebäude bestehend aus Wohnteil im Osten und Mühlenteil im Westen, dieser vollständig unterkellert und zur Wasserseite im Norden über hoher Kalkbruchsteinmauer errichtet. Fachwerk in Stockwerkzimmerung mit Auskragung an der südlichen Traufseite, wo Füllhölzer mit Viertelkreisprofil mit den abgerundeten Balkenköpfen der Erdgeschossdecke und dem Schwellbalken mit steigendem Karniesprofil ein durchgehendes Geschossgesims bilden, Wohnteil auf der südlichen Traufseite mit K-Streben, Streben am Mühlenteil zum Teil gekrümmt. Das 1979 ausrangierte oberschlächtiges Wasserrad aus Eisen wurde 2000 durch ein neues Wasserrad aus Eichenholz ersetzt, das über ein massives Gerenne beaufschlagt wird und Strom erzeugt. Im Inneren Antriebs- und Mühltechnik vollständig erhalten, 2002 saniert.

Denkmalbegründung: Eine Wassermühle am Standort ist 1613 nachgewiesen, als der Müller Maßberg sie umbaute. Die Jahreszahl findet sich auch auf einem Inschriftenstein in der Wassermauer. Das Aufgehende, bei dem Mühle und Müllerwohnung unter einem Dach liegen, ist aufgrund seiner Fachwerkformen in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zu setzen. Bis 1976 wurde die Mühle betrieben, die Mechanik blieb erhalten und kann besichtigt werden. An der Erhaltung der Mühlengebäudes besteht ein öffentliches Interesse wegen seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte und für Wirtschafts- und Technikgeschichte sowie wegen seiner städtebaulichen Bedeutung als Bauwerk von prägendem Einfluss auf das Straßenbild.