St. Martin Gardessen
- Landkreis
- Wolfenbüttel
- Gemeinde
- Cremlingen
- Gemarkung
- Gardessen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Gardessen
- Adresse
- Martinsweg 7
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1899
- Personen
- Quensen, Adolf
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34085644
- Objekt-Nr.
- 78
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Hakenförmige Saalkirche mit zwei Flügeln, die sich an der abgeschrägten nordöstlichen Ecke in eine diagonal gestellte polygonale Apsis öffnen, unter Satteldächern mit Deckung in Doppelmuldenfalzziegeln, das Zeltdach der Apsis mit Deckung aus Turmfalzziegeln und Bibern. Sakristeianbau westlich der Altarapsis. Im Westen querrechteckiger Glockenturm unter achteckigem Spitzhelm in Schieferdeckung. Kirchenschiffe aus lagigem Hausteinmauerwerk mit Werksteinkanten auf abgeschrägtem Sockel mit profiliertem Traufgesims, auf dem Traufrinnen aufliegen. Der zur Durchgangsstraße gerichtete Südgiebel ist symmetrisch mit Werksteinportal, Gesimsen, Fenstern und Kreuzrelief gegliedert. Westturm aus Bruchsteinmauerwerk mit Kantenquadern und Fenstern mit Werksteinfassungen, vor dem Westportal kleine Eingangshalle mit Relief- und Inschriftendekor und Giebelspitzenaufsatz mit Steinkreuz. Im Inneren flachgedeckt mit Balkendecke, vermalt durch Adolf Quensen. Die Kanzel steht an der Nordwand der Vierung, die durch Rundbögen von West- und Südflügel geschieden wird. Kanzel und Altar aus Kalkstein in neuromanischem Stil.
- Denkmalbegründung
- Die winkelförmige Kirche in Gardessen ist ein vollständiger Neubau der vorletzten Jahrhundertwende bis auf den Westturm von 1802, der stilistisch an den neuromanischen Stil des Neubaus angepasst wurde. Der Entwurf stammt von Konsistorialbaumeister Pfeifer, auf den auch die Osterweiterung der Kirche in Groß-Winnigstedt zurückgeht. Der Grundriss mit zwei Schiffen für Männer und für Frauen, die im rechten Winkeln in einer Vierung zusammenstoßen, erinnert wohl nicht zufällig an die Marienkirche in Schöppenstedt-Küblingen, die zwar erst im Laufe einer komplizierten Baugeschichte zu einer hakenförmigen Flügelkirche geworden ist, aber ab 1720 getrennt in einen Männer- und einen Frauenflügel genutzt wurde. Die zur Weihe am 18. November 1900 angeschaffte Ausstattung ist annähernd vollständig erhalten. An der Erhaltung der Martinskirche in Gardessen besteht ein öffentliches Interesse wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte sowie durch beispielhafte Ausprägung des neuromanischen Stils, wegen ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für regional nicht alltägliche handwerkliche Gestaltwerte und einer architektonischen Kuriosität und wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung als Bauwerk von prägendem Einfluss auf das Ortsbild.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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