Archivturm (Vorburg) Schaumburg

Beschreibung: Dreigeschossiger Turm in Bruchsteinmauerwerk auf rechteckigem Grundriss unter schiefergedecktem Glockendach mit spitzbogiger Durchfahrt. Darüber an der Südseite vierachisger Erker mit Beschlagwerkornamentik und Allianzwappen in den Brüstungsfeldern: Fürst Georg zu Schaumburg-Lippe und Fürstin Marie Anna, geb. Prinzessin v. Sachsen-Altenburg, 1909. im Obergeschoss dreibahnige, sandsteineingefasste Fenster. Erbaut im Kern im 14.Jh. Anbauten an der Nordseite in Bruchsteinmauewerk, an der Südseite in historisierender Fachwerkbauweise (datiert 1909). Westlicher Anbau eingeschossig auf hohem Bruchsteinsockel, inschriftlich datiert 1613.

Denkmalbegründung: Am Erhalt des sog. Archivhäuschens der Vorburg der Höhenburg Schaumburg besthet ein öffentliches Interesse. Der im Ursprung auf das 14. Jahrundert datierte Turm bildet den Kern des Bauwerks, welches die Eingangs- und Zufahrtsituation im Norden darstellt und gesäumt wird von der mächtigen Einfriedungsmauer. Die Rekonstruktion des sog. Archivhäuschens im frühen 20. Jahrhundert (wohl 1909) erfolgte mithilfe von Plänen des mittelalterlichen Ursprungsbaus und unter Verwendung von Eichenfachwerk aus feuerzerstörten Gebäuden in Osnabrück. Es dokumentiert somit einerseits bau- und kunstgeschichtlichen Schauwert, andererseits aber auch kulturgeschichtlich die historisierende Restaurierungspraxis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es ist zudem als prägender Bestandteil der Burganlage anlagen- und platzbildprägend, somit städtebaulich relevant.