Gymnasium Ernestinum

Beschreibung: Zweigeschossiger Backsteinbau mit dreigeschossigem Mittelrsialit auf hohem Sandsteinquadersockelgeschoss unter Walmdächern. Symmetrische Fassaden, mittiges Sandsteinportal mit Tympanon, über dem Architrav Erbauerinschrift mit Datierung 1875. Fenster des Obergeschosses im Mittelrisalit mit Dreiecksverdachungungen und Brüstungszone, welche das Pilastermotiv des Portals aufnehmen; die übrigen Fenster sind von einer einfachen Sandsteinrahmung eingefasst. Nach Schließung der Rintelner Univeristät im Jahr 1810, welche aus der 1610 in Stadthagen gegründeten Lateinschule hervorging, wird 1816 das sog. akademische Gymnasium gegründet. Unterricht wurde in den Räumlichkeiten der ehem. Universität erteilt, bis das von Architekt Gustav Knoblauch, Berlin, geplante neue Königlich Preußische Gymnasium auf dem Gelände des ehem. Klosters St. Jacobi fertiggestellt war.

Denkmalbegründung: Das für ein öffentliches Gebäude des preußischen Bauwesens im letzten Viertels des 19. Jahhrunderts beispielhaft ausgeführte, an klasssizisitscher Formsprache orientierte Gymnasium Ernestinum in Rinteln hat als unverputzter Ziegelbau baugeschichtlichen Schau- und gebäudetypologischen Zeugniswert. In der Tradition der von Fürst Ernst von Schaumburg (1569-1622) gegründeten Academia Ernestina in Stadthagen, 1621 zur Volluniversität erhoben, hat der Funktionsbau orts- und landesgeschichtliche Bedeutung. Wegen der straßen- und anlagenbildwirksamen Ausrichtung besteht ein hoher städtebaulicher Einfluss auf das räumliche Gefüge der Klosterstraße bzw. der Platzanlage. Am Erhalt des Schulgebäudes besteht aufgrund seiner geschichtlichen und städtebaulcihen Bedeutung ein öffentliches Interesse.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 34062860 | Klosteranlage | Klosterhof/Universitätsgelände, Kollegienplatz