Klosterhof/Universitätsgelände, Kollegienplatz
- Landkreis
- Schaumburg
- Gemeinde
- Rinteln, Stadt
- Gemarkung
- Rinteln
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Rinteln
- Objekttyp
- Klosteranlage
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34062860
- Objekt-Nr.
- 9
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Von dem ursprünglichen Klostergelände hat sich einzig die gotische Klosterkirche, 1257 erstmals urkundlich erwähnt und der Jungfrau Maria und Apostel Jakobus geweiht, erhalten, welche bereits im 13./14. Jh. umfangreichen Baumaßnahmen unterzogen wurde. An diese einschiffige Hallenkirche war südlich der Kreuzgang angeschlossen, welcher als vierflügelige Anlage ausgeführt war und westlich bis an die Stadtbefestigung reichte. Zwischen Klostergebäuden und der Erschließungstraße Klosterstraße der sog. Kollegienplatz. Südlich auf dem Gelände Wirtschfatshof und ein botanischer Garten. In Folge der 1559 in der Grafschaft eingeführten Reformation hob man 1563 das Benediktinerinnenkloster auf. Eine Zwischennutzung als Verwaltungssitz gräflicher Amtsmänner erfolgte bis 1621, dem Gründungsjahr der Universität. Mit dem gründungsprivileg stattete Fürst Ernst die Institution mit den Einkünften aus den Gütern des ehem. Rintelner Klosters, des Klosters Obernkirchen und Eggesdorf aus. 1665 wurde die Universität Rinteln, nach Beiliegen eines Rechtsstreits mit resultierender Verzichterklärung Schaumburg-Lippes, hessischer Besitz. Bis zu ihrer Schließung im Jaht 1809 war die Universität für das gesellschaftliche, kulturelle und politische Geschehen in Rinteln maßgeblich prägend. Nachdem man sie aus finanziellen Gründen Marburg angliederte, trug man im Laufe des 19. Jahhrunderts sämtliche Gebäude ab, einzig die überkommene Klosterkirche blieb erhalten. 1875 erbaute man im südwestlichen Bereich des Kollegienplatzes das Gymnasiusm Ernestinum, die zugehörige Direktorenvilla im Westen ubnweit der Stadtbefestigung entstand 1907. Eine erhaltene Bruchsteinmauer bezeugt noch heute die Größe der Parzelle, die wohl die vielschichtigste und für die Ortsgeschichte bedeutsamste Nutzungsentwicklung erkennen lässt.
- Denkmalbegründung
- Die Anlage des ehemaligen Klostergeländes, der späteren Universitätsanlage mit der Freifläche des Kollegeienplatzes hat mannigfaltige geschichtliche Bedeutung, so im Rahmen von Ortsgeschichte, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Kultur- und Geistesgeschichte, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes durch beispielhafte Ausprägung des Stils der gotischen Hallekirche, des preußischen Schulhauses und der historistischen Direktorenvilla, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte sowie in ihrer Gesamtheuit für die Geschichte der Kulturlandschaft. Ferner besteht künstlerische Bedeutung als Erlebniswert für die qualitätvolle architektonische Ausbildung des Kirchenbauwerks. In der historischen Vielschichtigkeit der Anlage mit großem Forschungspotential liegt außerdem wissenschaftliche Bedeutung begründet. Außerdem liegt städtebauliche Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild und als Element des räumlichen Gefüges der Gesamtanlage des Platzes mit prägender anlagenbildbeherrschender Wirkung vor. Die Erhaltung der Denkmalgruppe liegt aus geschichtlichen, künstlerischen, wissenschfatlichen und städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 34068101 | Kirche (Bauwerk) | Rinteln, Stadt - Rinteln - Rinteln - Klosterstraße 17
34068124 | Pfarrhaus | Rinteln, Stadt - Rinteln - Rinteln - Klosterstraße 17
34068148 | Schule | Rinteln, Stadt - Rinteln - Rinteln - Klosterstraße 18
34070338 | Wohnhaus | Rinteln, Stadt - Rinteln - Rinteln - Klosterstraße 18a
- Weiterführende Links
- Klosterkarte Nds.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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