Rittergut Heiningen
- Landkreis
- Wolfenbüttel
- Samtgemeinde
- Oderwald [Sg]
- Gemeinde
- Heiningen
- Gemarkung
- Heiningen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Heiningen
- Objekttyp
- Gutshof (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 33967322
- Objekt-Nr.
- 2
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Das Rittergut Heiningen ging aus einer geistlichen Einrichtung für adelige Frauen hervor, die um 1000 als Kanonissenstift gegründet wurde und im Jahre 1126 die Augustinerregel angenommen hatte. Geistiges Zentrum des Chorfrauenstifts war die Stiftskirche St. Peter und Paul; wiewohl von Anfang an aus dem Besitz des Rittergutes ausgeschieden, wird sie hier im gleichen Kontext wie die Konvents- und Wirtschaftsbauten behandelt. Teile ihrer überregional bedeutenden mittelalterlichen Ausstattung sind heute auf Museen und Bibliotheken verstreut. Nach der Restitution des Hildesheimer Großen Stifts 1643 wurde 1658 die Kirche neu geweiht, bald begannen Propst und Priorin mit Renovierung und Neubau von Stiftsgebäuden. Zeugnisse erneuter Bautätigkeit unter Priorin Margareta Juliana Schröders (1695-1724) sind das triumphtorartige Haupttor an der Hauptstraße von 1702, die nach einem Brand errichtete Große Scheune von 1705, die heute noch teilweise erhaltene Mauer umd das Stiftsgelände mit einem Datumstein von 1715 und das nördliche Stallgebäude sowie die Schmiede von 1721. Unter Priorin Katharina Philippina Feigen (1735-1748) folgten der Kuhstall mit Dachreiter und weitere Wirtschaftsbauten. 1810 wurde das Stift durch das Königreich Westphalen aufgehoben, seither ist die Gutsanlage in Privatbesitz. Zwischen 1820 und 1830 wurde westlich und südwestlich des Herrenhauses ein Landschaftspark angelegt, zu dem ein Pavillon am Rande des Oderwaldes gehört. Auf der südlichen Grenze des Stiftsbezirks wurde im 19. Jahrhundert ein Pfarrhaus für den katholischen Geistlichen errichtet, der die ehemalige Stiftskirche versorgte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden auf dem Gesindehof östlich des Mühlengrabens Wohnhäuser für Landarbeiter.
- Denkmalbegründung
- Aus einem Augustiner-Chorfrauenstift und deren ottonischer Vorgängerinstitution hervorgegangen, steht das Rittergut Heiningen in einer langen landwirtschaftlichen Tradition. Der Gebäudebestand geht zum größten Teil auf die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück und lässt das Konzept einer einheitlich gestalteten Anlage erkennen. Neben dem Herrenhaus, der den ehemaligen Priorinnenpalast und einen Teil der Konventsbauten umfasst, erfüllen auch die landwirtschaftlichen Nutzbauten eine repräsentative Funktion und spiegeln den Wohlstand des Stifts zu einer Zeit wider, als es über 1000 Morgen Land bewirtschaften ließ. An der Erhaltung der Gutsanlage besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen von Orts- und Landesgeschichte, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte und des Zeugnis- und Schauwertes durch beispielhafte Ausprägung eines Baustils, aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für überregional nicht alltägliche künstlerische Gestaltwerte sowie aufgrund der städtebaulichen Bedeutung der Anlage, die sie ihrem prägenden Einfluss auf das Ortsbild verdankt, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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