Wohnhaus

Denkmalstatus: Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)

Beschreibung: Zweigeschossiger traufständiger Fachwerkbau, mit kräftiger Vorkragung des Obergeschosses auf schlichten profilierten Knaggen, auf flachem Natursteinsockel unter einem sehr hohen, gen Süden abgewalmten Dach mit Fledermausgauben. Im Osten schließt das Mühlengebäude an. Im Westen im Erdgeschoss vertikale Holzverbretterung, im Obergeschoss regionaltypische Linkskremper. Süd- und Westfassade in Stockwerksbauweise, Nordfassade und die durch den späteren Mühlenanbau verdeckte Ostfassade in Ständerbauweise mit durchlaufenden über beide Stockwerke reichende Wandständer. Eingangssituation an ursprünglicher Stelle mit aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammenden Hauseingangstür. Ungewöhnlich hohes Dachwerk als Sparren-Kehlbalken-Konstruktion mit zwei Kehlbalkenlagen, mit drei Spitzsäulen zur Aussteifung in der Firstachse. In Teilen erhaltene historische Innenaussattung wie Deckenvertäfelung mit Schablonenmalerei, historische Türen mit Bekleidung, Sockelpaneele und Dielenböden.

Denkmalbegründung: Das Wohnhaus wurde gemäß einer dendrologischen Untersuchung kurz nach 1603 errichtet und im 19. Jahrhundert nochmals umgebaut. Die Grundrissdisposition mit mittiger Querdiele entspricht noch weitgehend der historischen Situation. Fassungsbefunde von über zehn Farbschichten lässt einen möglichen Bestand bis in das 18. Jahrhundert vermuten. Besonders im Obergeschoss ist sowohl de rErhalt bauzeitlicher Dielen erkennbar wie auch der historisch wertvollen Tapetenbefunde. Wohnhaus und Mühlengebäude bilden trotz unterschiedlicher Erbauungszeit eine bauliche Einheit. An dem Wohnhaus besteht aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen ein öffentliches Erhaltungsinteresse.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 33920821 | Mühlengehöft | Wassermühle Rothemühle