Gografenhaus
- Landkreis
- Gifhorn
- Samtgemeinde
- Papenteich [Sg]
- Gemeinde
- Rötgesbüttel
- Gemarkung
- Rötgesbüttel
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Rötgesbüttel
- Adresse
- Schierenbalken 3
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- um 1591
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 33936526
- Objekt-Nr.
- 3
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude mit einem zweigeschossigem giebelständigen Wohnteil unter einem hohen Satteldach mit Halbwalmen. Das Obergeschoss mit Fußbändern kragt auf profilierten Knaggen vor. Dem Wohnteil vorgelagert ist ein unterkellerter Eckanbau als abgeschleppter Anbau in Fachwerk. Dieser ragt über die westliche Giebelwand des Wohnhauses hinaus und ist an der Stirnwand ebenfalls abgewalmt. Der langestreckte eingeschossige Wirtschaftsteil mit außermittiger Längseinfahrt, mit Stallungen und Nebengebäuden unter Dreiviertelwalm ist teilweise in Fachwerk, die östliche Hälfte des Südgiebels sowie die anschließende ostseitige Traufwand massiv in Backstein-Sichtmauerwerk ersetzt. Im Südwesten eingeschossiger Stall- und Remisenanbau in Fachwerk und teilweise massiv in Backstein mit Ladeluke unter Satteldach.
- Denkmalbegründung
- Das Grundstück des ehemaligen Gografenhauses auf dem Schierenbalken 3 liegt ostseitig der Hauptverkehrsstrasse am südöstlichen Dorfrand von Rötgesbüttel, ausserhalb des alten Dorfkerns. Die Bezeichnung Schierenbalken, dem Sitz des für die Untergografschaft Papenteich zuständigen Gografen in Rötgesbüttel geht auf den Gerichtsplatz zurück, an dem unter Teilnahme des Publikums ein ordentliches Gericht abgehalten wurde. Dieses Landgericht war hier vermutlich bereits seit dem 16. Jahrhundert ansässig. Das laut Inschrift um 1591 erbaute Wohn-/Wirtschaftsgebäude war Wohnhaus eines Amtsmannes und ehemaliger Amtssitz mit Gericht. Es handelt sich gefügekundlich um ein Wohn-/Wirtschaftsgebäude mit späteren Umbauphasen. Der Anbau an dem Wohnhaus von 1739 (d) ist ein ehemaliger Arrestraum. Dendrologische Untersuchen ergaben, dass der Kernbau des Wirtschaftsgebäudes mit 1577 die älteste Datierung des Gografenhaus-Komplexes darstellt. Die dendrologische Untersuchung an dem Wohnteil von 1608 dokumentiert entweder die Kernbauphase oder den Erweiterungsbau mit Dachwerk. Bei dem sich über Jahrhunderte baulich weiterentwickelte Gografenhaus und im Kernbau ältestes Gebäude im Ort, besteht aus orts- und landesgeschichtlichen Gründen, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte, für die politische Geschichte sowie aus wissenschaftlichen Gründen mit Seltenheitswert ein öffentliches Erhaltungsinteresse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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