St. Petri; Rittergut Ribbesbüttel
- Landkreis
- Gifhorn
- Samtgemeinde
- Isenbüttel [Sg]
- Gemeinde
- Ribbesbüttel
- Gemarkung
- Ribbesbüttel
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Ribbesbüttel
- Adresse
- Gutsstraße 6
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1595
- bis
- 1595
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 33936266
- Objekt-Nr.
- 7
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- St. Petri Kirche Ribbesbüttel, Geschichtliches
- Beschreibung
- Saalkirche als geschlemmter Bruchsteinbau mit polygonalem Chorschluss von 1736 unter steilem Satteldach in Ziegelpfannendeckung. Langschiff mit gestuften Strebepfeilern mit Kaffgesimsen von vermutlich 1711 und schlichten Rundbogenfenstern. Spitzbogiges Hauptportal am südwestlichen Eingangsvorbau unter Pultdach. Westlich ein mächtiger polygonaler sowie schiefergedeckter Dachreiter von 1870 als offener Glockenstuhl, mit Wimpergen mit Dreipässen und einem spitzen Helmabschluss. Im Inneren ein ungewöhnliches gotisierendes hölzernes Kreuzrippengewölbe, wohl zeitgleich mit der Chorerweiterung von 1736 anstelle eines älteren Holzgewölbes eingebracht. Zur Ausstattung gehören ein spätgotischer Schnitzaltar Anfang des 16. Jh., ein Taufstein vom Anfang des 14. Jh., eine Renaissancekanzel von 1615 sowie ein kleines Madonnen-Relief aus Alabaster vom Ende des 15. Jh. über der Nordtür des Chorraumes. Zudem befinden sich in und um die Kirche Grabepitaphien des 16. und 17. Jh. sowie eine Sonnenuhr von 1522 am südwestlichen Strebepfeiler.
- Denkmalbegründung
- Die St. Petri ist die zweitälteste Kirche im Landkreis Gifhorn und wurde im Zusammenhang mit dem Rittergut im Jahre 1226 erstmalig erwähnt, die Nennung der Vogtei deutet auf eine ursprüngliche Gutskapelle hin. Der erhaltene Kirchenbau von 1595 ist auf die Übernahme des Ribbesbüttler Lehen und somit des Kirchenpatronats durch die Familie von Mendelsloh zurückzuführen, die die damals baufällige Kirche durch einen Neubau ersetzten. Als selten ist das ausgeprägte hölzerne Kreuzgratgewölbe im Kircheninneren zu werten, eine ursprünglich rein steinerne gotische Gewölbekunstform, Vergleichsbeispiele für solche Holzausführungen finden sich u.a. in Speyer, Mainz oder Gronau. Einige Stücke der heute erhaltenen Kirchenausstattung stammen noch aus der Zeit vor der Reformation, als die St. Petri noch katholisch war, jedoch gingen ältere Urkunden und Kirchenbücher sowie einiges der originären nicht wandfesten Ausstattung durch die Verwüstungen und Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg verloren. Als Patronatskirche des Rittergutes beinhaltete die Kirche auch eine Gruft, in der der privilegierte Adel und Klerus beigesetzt wurden. Die Gruft wurde jedoch im Jahre 1963 aufgrund von Einsturzgefahr zugemauert, die Grabepitaphien derer von Ribbesbüttel, von Mandelsloh sowie weitere Grabdenkmäler sind sichtbar an den Kirchenmauern eingelassen. Noch heute befindet sich das Patronat bei den zugehörigen Gutsbesitzern der Familie Löbbecke. An der Erhaltung der St. Petri besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, Siedlungs- und Stadtbaugeschichte sowie für Kultur- und Geistesgeschichte, aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für bedeutende Innenraumgestaltung mit Seltenheitswert, wie auch aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Ortsbild im Gefüge eines ehemaligen Gutsdorfes ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 44854614 | | Gutskomplex Ribbesbüttel
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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