Künstlerhaus Meinersen

Beschreibung: Zweigeschossiger symmetrisch gegliederter Fachwerkbau auf einem hohen verputzten Sandsteinquadersockel unter Walmdach. Die Westfassade ist massiv in Sandstein und Ziegelmauerwerk ausgeführt, an der Nordfassade ein seitlich angeordneter Erker mit Zwerchgiebel. Fachwerk in Stockwerksbauweise mit zwei Riegeln je Geschoss und seitlich angeordnete Windstreben über zwei Gefache. Geschossteilung aussen durch Gesimsbohlen abgedeckt. Ursprünglich barocke Kreuzstockfenster mit acht Glasfeldern. Vor dem Haupteingang eine vierstufige Sandsteintreppe mit Podest. Historische Innenausstattung teilweise noch erhalten, dazu zählen Innentüren, die barocke Treppe, Lambrien und alte Dielenböden.

Denkmalbegründung: Am Standort des ehemaligen Amtsrichterwohnhauses wird die Burg Meinersen vermutet. Die massive Aussenwand sowie die Kellergewölbe stammen vermutlich aus einer früheren Periode als das anstehende Fachwerkgebäude. Dieses wurde 1765 errichtet und war Bestandteil des Amtsbezirkes Meinersen. Es diente als Wohnhaus der Amtsrichter, bis in den 1950er Jahren das Amtsgericht aufgelöst wurde und es, wie auch die übrigen historischen Gebäude der "Traditionsinsel", in kommunales Eigentum überging und für Verwaltungs- und Sozialzwecke genutzt wurde. Es wurde als Kindergarten genutzt, bis es 1999 als Künstlerhaus mit sechs Atelierwohnungen eingerichtet wurde. Bis heute bietet das Künstlerhaus Platz mit Wohn- und Arbeitsräumen für Künstler und für Ausstellungen. An dem ehemaligen Amtsrichterwohnhaus besteht daher aus ortsgeschichtlichen Gründen und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte sowie für die Siedlungsgeschichte von Meinersen ein öffentliches Erhaltungsinteresse.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 33920399 | Amtsgebäude | Historischer Ortskern und ehemaliger Amtshof