Pfarrkirche St. Stephanus
- Landkreis
- Northeim
- Gemeinde
- Bad Gandersheim, Stadt
- Gemarkung
- Ellierode
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Ellierode
- Adresse
- Zum Glockenbach 1
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1720
- bis
- 1863
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 33816649
- Objekt-Nr.
- 93
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Saalbau mit dreiseitigem Chorschluss unter abgewalmtem Satteldach in Hohlziegeldeckung mit eingerücktem quadratischem Westturm unter beschiefertem Pyramidendach, freistehend auf der Grünfläche des ehemaligen Kirchhofs in der Ortsmitte. Bruchsteinmauerwerk mit unregelmäßiger Eckquaderung, rechteckiges Fenster im Chorscheitel und je drei hohe rechteckige Fenster in den Langhauswänden mit Einfassungen aus rotem Sandstein, Westturm aus Quadermauerwerk, Fenster mit ausgeprägtem Schräggewände, im Glockengeschoss rundbogige Biforien mit Zwischensäulen im neoromanischen Stil. Im Inneren flachgedeckt. Zur Ausstattung gehören eine barocke Altarwand mit eingebundener Kanzel, um 1720, und eine Orgel von 1863.
- Denkmalbegründung
- Die ev.-luth. Kirche St. Stephanus besetzt die historische Mitte des Haufendorfs Ellierode, das nach neueren sprachkundlichen Forschungen nicht vor der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts in Schriftquellen erwähnt wird. Das Patronatsrecht lag bei der Äbtissin von Gandersheim, die die Pfarrstelle regelmäßig an einen Stiftskanoniker vergab. Der erste protestantische Pfarrer hieß Johannes Eicke, er amtierte von 1569 bis um 1593. Aus vorreformatorischer Zeit dürfte die westliche Hälfte des Langhauses stammen, die durch lagig versetzte Hausteine begrenzt wird. Tiefgreifend erneuert und erweitert wurde der Bau um 1720, als er die zeittypische Form der polygonalen Saalkirche annahm. 1720 war bei einer Kirchenvisitation Einsturzgefahr festgestellt worden. Nach Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt die barocke Saalkirche einen neuen Westturm, der laut Inschrift der Wetterfahne 1863 fertiggestellt war. Im gleichen Jahr wurde erstmals eine Orgel angeschafft. An der Erhaltung der Kirche besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte sowie für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte, wegen seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für regional nicht alltägliche künstlerische Gestaltwerte und wegen seiner städtebaulichen Bedeutung als Bau von prägendem Einfluss auf das Ortsbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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