Klostergut Clus, ehem. Klosterkirche
- Landkreis
- Northeim
- Gemeinde
- Bad Gandersheim, Stadt
- Gemarkung
- Clus
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Clus
- Adresse
- Clus 2
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 12.Jahrhundert
- bis
- 15.Jahrhundert
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 33816151
- Objekt-Nr.
- 9
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Dreischiffige, kreuzförmige Basilika mit Chor und polygonaler Apsis des 15. Jahrhunderts sowie Nebenräumen in den Chorwinkeln und Zweiturmanlage im Westen mit offener, tonnengewölbter Vorhalle sowie Empore unter Walmdach. Südturm nur im Erdgeschoss erhalten, ursprünglich quadratische Querarme bei der Restaurierung 1848-1852 an den Frontseiten gekürzt. Türme in Bruchsteinmauerwerk mit Schrägsockel, Ecklisenen und Halbsäulengliederung sowie Rundbogenfries, Vorhalle und Querarme in Haustein- und Quadermauerwerk, Langhaus und Chor in Bruchstein, Fenster im Obergaden und in den Seitenschiffen im 19. Jahrhundert vergrößert, Strebepfeilerfronten und Maßwerkfenstern des Chorpolygons in Werkstein. Langhaus mit einfachem Stützenwechsel (Pfeiler-Säule-Pfeiler), Zwischengesims im Mittelschiff mit Konsolen, auf denen vermutlich Stuckfiguren standen, flachgedeckte Seitenschiffe wohl ursprünglich gewölbt, romanische Gewölbe sind in Vierung und Chorjoch erhalten, spätgotische Apsis mit 5/8-Schluss rippengewölbt. Von der originalen Ausstattung des spätgotischen Chors ist ein 1487 in Lübeck erworbener Schnitzaltar mit Marienkrönung im Schrein vor Ort verblieben.
- Denkmalbegründung
- Die romanische Klosterkirche ist in großen Teilen unverändert erhalten. Ähnlichkeiten mit der Gandersheimer Stiftskirche in Grundriss und Dekor zeigen die Besitzverhältnisse an. Ob Bauteile jener Klosterkirche, die 1124 zu Ehren der hl. Maria, des hl. Kreuzes, des hl. Georgs und aller Heiligen geweiht wurde, heute noch erhalten sind, ist nicht abschließend geklärt. Zur Datierung des bestehenden Baus werden Altarweihen durch Bischof Bruno von Hildesheim im Jahre 1155 herangezogen. Spätestens bei der Weihe der Michaeliskapelle im Obergeschoss der Vorhalle 1159 näherte sich der Bau seiner Fertigstellung. Der Bau des Chors mit 5/8-Schluss und der Sakristei sowie der Bibliothek in den Chorwinkeln erfolgte 1485-87 während der langen und fruchtbaren Amtszeit des Abts Wedegot (1460-1505). Nachdem schon Anfang des 19. Jahrhunderts der Südturm wegen Baufälligkeit abgebrochen werden musste, wurde die Kirche 1848-1852 einer eingreifenden Sanierung unterzogen. Sie wurde 1957-1959 umfassend restauriert. An ihrer Erhaltung besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte, wegen ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für regional nicht alltägliche künstlerische Gestaltwerte und wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung als Bauwerk von prägendem Einfluss auf das Ortsbild von Clus ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 33538170 | Klosteranlage | Klostergut Clus
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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