St. Georg
- Landkreis
- Northeim
- Gemeinde
- Bad Gandersheim, Stadt
- Gemarkung
- Bad Gandersheim
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bad Gandersheim
- Adresse
- St. Georg-Straße
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 12.Jahrhundert
- bis
- 16.Jahrhundert
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 33813578
- Objekt-Nr.
- 7
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Breite Saalkirche unter Satteldach in Krempziegeldeckung mit eingezogenem querrechteckigen Westturm unter Walmdach in Sollingplattendeckung und bündig anschließendem dreiseitigen Chorschluss aus Fachwerk auf massivem Unterbau zum Ausgleich des nach Osten abfallenden Geländes des Kirchhofhügels, Widerlager am Scheitel des Ostchors und an der Nordseite. Mauerwerk aus Kalkbruchstein, am Westturm lagig, am Langhaus überwiegend unregelmäßig geschichtet, am Unterbau des Chors aus Hausteinen und Quadern. Gewände der Fenster und der beiden Portale auf der Südseite des Langhauses aus Sandstein, im Scheitel des Hauptportals eingeritzt die Jahreszahl 1428, das Relief des 16. Jahrhunderts darüber mit dem Drachenkampf des hl. Georg stammt vom Moritztor. Langhausverlängerung im 16. Jahrhundert mit je einem rechteckigen Fenster, das südliche mit umlaufenden Beschlagwerkdekor. Fachwerk des Chors mit je drei Fenstern in jeder Seite, deren Stürze mit Vorhangbogenfries, in den Brüstungsfeldern symmetrisch angeordnete, teils geknickte Streben, unter dem Dachüberstand profilierte und verzierte Knaggen und Füllhölzer mit Schiffskehlen. Westturm mit rundbogigem Eingang im Westen und rechteckiger Lichtöffnung darüber, im Glockengeschoss in jeder Wand zwei rundbogige Schallarkaden, darüber an der Nord- und Südseite je ein romanisches Biforium mit Teilungssäule, in der Westwand zwei schmale Rundbogenfenster. Im Inneren Balkendecke mit zwei Unterzügen auf zwei Reihen à drei Holzstützen, dazu Westempore, 1597(i), die in die Westempore einschneidende Empore an der Südseite wurde angefügt, bevor Magnus Boischuh 1676(i) die Bemalung der Einbauten besorgte. Emporenbrüstungen mit Szenen des Alten und Neuen Testaments. Von der gotischen Ausstattungsphase ist eine Standfigur des hl. Georg, um 1430, erhalten. Zur neuzeitlichen Ausstattung gehört die Kanzel von 1623/1676, während der Hochaltar von 1711 für die Stiftskirche vorgesehen war und erst 1848 aufgestellt wurde.
- Denkmalbegründung
- Ältester Bauteil der Georgskirche ist der Westturm aus dem 12. Jahrhundert. Das Langhaus wurde 1428 weitgehend neu über quadratischem Grundriss erbaut. An der Stelle des gotischen Chors, dessen Ausmaße nicht bekannt sind, wurde in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts das Langhaus verlängert und im Osten mit einer dreiseitigen Apsis aus Fachwerk geschlossen. Die Bauweise diente der Standfestigkeit der Ostteile, nachdem das Mühlenwehr im Zuge der Verlegung der Gande unter Herzog Julius d. J. nach 1530 näher an die Kirche herangerückt war. Die Erneuerung im Inneren mit Deckenstützen, die den Raum in drei Schiffe unterteilten, war um 1597(i) vollendet. Obwohl sie die Pfarreirechte nach Einführung der Reformation unter Herzog Julius d.J. 1570 an die Stiftskirche abtrat, diente die Kirche als Friedhofs- und Grabkapelle, die von der Bürgerschaft nicht nur gepflegt, sondern höchst repräsentativ ausgestattet wurde. An der Ausstattung beteiligte sich auch die Stiftsäbtissin. An der Erhaltung der Georgskirche besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte, wegen ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für regional nicht alltägliche künstlerische Gestaltwerte und für bedeutende Innenraumgestaltung sowie wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung als herausgehobenes Bauwerk von prägendem Einfluss auf das Ortsbild ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 33538364 | Kirchenanlage (Baukomplex) | Kirchhof St. Georg
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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