Wohnhaus

Beschreibung: Vierstöckiger, teilweise unterkellerter Fachwerkbau auf Quadersockel mit seitlicher Durchfahrt unter Satteldach in Hohlziegeldeckung, mit dem Südgiebel angebunden an das Nachbarhaus, mit dem Nordgiebel freistehend, ursprünglich eingebunden in geschlossene Häuserzeile. Fassade in Stockwerkzimmerung mit vorkragenden Stockwerken, Balkenköpfe und Füllhölzer jeweils karniesförmig profiliert, jedoch ohne durchlaufende Gesimse auszubilden, oberstes Stockwerk über teilweise erhaltenem Traufkasten nachträglich aufgesetzt, mit horizontalem Bretterbeschlag verkleidet, hofseitig als ausgebautes Mansarddach ausgebildet. Einfaches Gefüge mit Streben und einem Andreaskreuz in den Eckfeldern, Tor mit Eingang aus der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende.

Denkmalbegründung: Das vierstöckige Fachwerk-Wohnhaus wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in der zeittypischen nüchternen Fachwerkformen errichtet und war Teil einer ursprünglich geschlossenen Häuserzeile. An der Stelle des Nachbarhauses im Norden befand sich einst die Badestube, die der Baderstraße ihren Namen gab. Seit 1734 gehörte das Haus Johann Christoph Harenberg (1696-1774), der es zuvor zur Miete bewohnt hatte. Harenberg wurde 1720 Rektor der Stiftsschule und 1745 Professor am Collegium Carolinum in Braunschweig. Ihm verdankt Gandersheim eine 1734 verfasste Darstellung der Geschichte des Stifts. An der Erhaltung des hoch aufragenden Hauses besteht wegen seiner geschichtlichen Bedeutung für Personengeschichte und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte sowie wegen seiner städtebaulichen Bedeutung als Bau von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.