Wohn-/Wirtschaftsgebäude

Beschreibung: Zweigeschossiger verputzter Massivbau unter Satteldach in Ziegeldeckung, giebelständig zur Reutergasse, traufständig zum Hof, den er zusammen mit Stiftsfreiheit 12 und 13 einschließt, hier Hauptfassade mit mittigem Zwerchhaus. Regelhafter Eckverband und Werksteingliederungen steinsichtig aus rotem Sandstein, beide Giebelseiten mit Schulterstaffeln und Firststaffel mit Auszug und Dreiecksgiebel, ein Motiv, das sich am Zwerchhaus wiederholt. Eingang im Westgiebel mit absetzender Vortreppe und neobarocker Übergiebelung, Haupteingang im Ostgiebel stichbogig mit gerader Vortreppe und horizontaler Verdachung.

Denkmalbegründung: Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude wurde 1896 von dem Lederfabrikanten August Zaps an der Stelle des Haupttraktes der Wilhelmsburg errichtet. Überreste dieses Renaissancebaus mit massivem Unterbau und Fachwerkobergeschoss, wie er durch den Merian-Stich von Gandersheim überliefert ist, sind bisher nicht nachgewiesen. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Bau von der Stadt Gandersheim als Brauhaus genutzt, schließlich von Braumeister Christoph Schulze an Zaps verkauft. An der Erhaltung des in zeittypischer Manier historistisch gestalteten Baus im historischen Ortskern von Bad Gandersheim besteht wegen seiner geschichtlichen Bedeutung aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte wie für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte und wegen seiner städtebaulichen Bedeutung als Bau von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.