Wohn-/Geschäftshaus
- Landkreis
- Northeim
- Gemeinde
- Uslar, Stadt
- Gemarkung
- Uslar
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Uslar
- Adresse
- Lange Straße 40
- Objekttyp
- Wohn-/Geschäftshaus
- Baujahr
- 1629
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 33723789
- Objekt-Nr.
- 6747
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Dreigeschossiger Fachwerkbau unter Satteldach in Falzziegeldeckung, traufständig in geschlossener Straßenrandbebauung. Erdgeschoss massiv erneuert, Toreinfahrt 1972 unter Verwendung historischer Hölzer nach originalem Vorbild kopiert und seitlich versetzt, Fachwerk in Stockwerkzimmerung mit auskragenden Obergeschossen über profilierten Gebälkzonen mit abgerundeten und seitlich abgefasten Balkenköpfen, im 1. Obergeschoss Füllhölzer mit Zahnschnittmotiv und Fries aus kreisförmigen Ausstanzungen darüber, Stockschwelle mit Abfasungen und Fries aus kreisförmigen Ausstanzungen in den Fasen sowie mit Balkeninschrift, die sich an Neider richtet, auf den Füllhölzern und der Stockschwelle des 2. Obergeschosses zusätzlich Kreuzfries, Torfahrt mit Sturzinschrift mit Namen des Bauherrenehepaars Moritz Wilcken und Margreta Ricken sowie Baujahr 1629 (i). Symmetrische Fassade mit Streben in den Eckfeldern und gegenständigen Fußbändern in den Brüstungsfeldern beider Obergeschosse. Rückseitig Erdgeschoss massiv erneuert, Fachwerk in Stockwerkzimmerung mit vorkragendem 2. Obergeschoss.
- Denkmalbegründung
- Das stattliche Bürgerhaus wurde 1629 (i), noch während des Dreißigjährigen Kriegs und kurz nachdem Uslar 1626 durch Brand von Tillys Truppen zerstört worden war, errichtet und ist eines der wenigen Fachwerkbauten Uslars, die aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts erhalten sind. Bemerkenswert sind die reichen, an klassische Formen angelehnten Schmuckformen, die nach dem Umbau des Erdgeschosses noch die symmetrisch gegliederten Obergeschosse auszeichnen. 1706 kaufte das Haus der Fleichhauer Christian Ludwig Spellerberg aus und nutzte es als Schlachterei und Geschäftshaus. An der Erhaltung des Hauses besteht wegen seiner geschichtlichen Bedeutung aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte sowie Siedlungs- und Stadtbaugeschichte, wegen seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für regional nicht alltäglich handwerkliche Gestaltwerte und wegen seiner städtebaulichen Bedeutung als Bau von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Landkreis Northeim, Teil 1: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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