Burgruine Hardenberg
- Landkreis
- Northeim
- Gemeinde
- Nörten-Hardenberg,Flecken
- Gemarkung
- Nörten-Hardenberg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Nörten-Hardenberg
- Objekttyp
- Burgruine
- Baujahr
- um 1075
- bis
- 1845
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 33708405
- Objekt-Nr.
- 199
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Bei der Burgruine Hardenberg handelt es sich um eine Doppelburg mit zwei Burgteilen, dem ehemaligen Vorder- und Hinterhaus, getrennt durch einen Graben und von einer Ringmauer umgeben. Von dem Hinterhaus, dem ältesten Baubestand der Burg, auch Mainzer Haus genannt, sind noch Relikte der südlichen und westlichen Außenwand aus lagerhaftem Sandsteinquadermauerwerk erhalten, die im 19. Jahrhundert ergänzt wurden. Ein gekuppeltes romanisches Fenster mit Zwischensäule und Würfelkapitell wird in die Mitte des 12. Jahrhunderts datiert. Das Vorderhaus entstand 1409 mit Teilung und Ausbau zur Doppelburganlage. Hiervon zeugen noch spätgotische Spitzbogenfenstergewände. Nach Aufgabe der Burg 1723 verfiel die Anlage zunehmend, bis sie Mitte des 19. Jahrhunderts zum beliebten Ausflugsziel wurde und unter anderem das äußere Burgtor wiederaufgebaut und der im Zwickel des Mainzer Hauses aufragende Treppenturm zu einem Aussichtsturm umgestaltet wurde.
- Denkmalbegründung
- Die Ruine der Burg Hardenberg thront auf einem abfallenden Felsmassiv östlich des Ortes Nörten-Hardenberg. Die Gründung der Burganlage wird in das letzte Drittel des 11. Jahrhunderts geschätzt, gegründet durch das Erzbistum Mainz, um zwei wichtige Handelswege zu überwachen. Ab 1357 wurde die Burg von der Familie Hardenberg übernommen, die sie stetig weiter ausbaute. Die Aufteilung des Familienbesitzes 1408/09 in zwei gleiche Teile ist auch heute noch anhand des Grabens zwischen den beiden Gebäudeteilen zu erkennen. 1698 stützten Teile des damals noch bewohnten Vorderhauses ein, die den allmählichen Verfall der Burg einleiteten. So wurde am Fuße des Burgberges unterhalb der Burg eine neue Schlossanlage errichtet, wo die Grafen von Hardenberg umzogen. Das Hinterhaus auf dem Burgberg wurde 1720 aufgegeben. Der heute noch erhaltene Baubestand wurde 1952 ausführlich untersucht und die Ergebnisse 1972 im Plesse Archiv veröffentlicht. In der Nordwestecke der ehemaligen Burganlage befand sich einst ein stattliches Torhaus, das zur Erschließung der Anlage diente. Dahinter öffnete sich ein großes, von Wirtschaftsgebäuden eingefasstes Areal, an das sich das Vorderhaus im Norden und das Hinterhaus im Süden anschlossen, getrennt durch einen Graben, der im 15. Jahrhundert aus dem Felsen gehauen wurde. Den ältesten Teil dieser Doppelburg stellt das Hinterhaus dar, auch als Mainzer Haus bezeichnet, von dem sich noch Reste der westlichen und südlichen Außenwand erhalten haben. Der hochaufragende Turm im Zwickel des Mainzer Hauses angelegt wurde, ist ein Treppenturm, der 1842 romantisierend zu einem Aussuchtturm ausgebaut wurde. An der Erhaltung der Burgruine Hardenberg besteht aus ortsgeschichtlichen Gründen, aufgrund ihrer architekturgeschichtlichen und burgentypologischen Bedeutung, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte sowie aus städtebaulichen Gründen von prägendem Einfluss auf das Landschaftsbild ein öffentliches Erhaltungsinteresse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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