Bahnhof Kreiensen

Beschreibung: Der Umsteigebahnhof schiebt sich als langgestreckten Baublock auf trapezförmigen Grundriss zwischen die Gleise der ehemals Hannoverschen und der Braunschweigischen Bahn. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bau aus gelben Ziegeln mit Terrakotten, Majolika und rotem Sandsteinelementen. Das Grundmotiv der Außenfassaden ist de der Kolossalordnung mit vorgezogenen, sich nach oben verjüngenden Pfeilerarkaden auf einem kräftigen Sockel. Untergliedert werden die Blendarkaden durch ein waagerechtes, profiliertes Gesims in Kämpferhöhe. In der Mitte des Gebäudes befindet sich eine monumental ausgebildete Durchgangshalle. Auf der Nordseite ist der Fürstenpavillon vorgesetzt. Der historistische Bau zitiert die Formensprache der Renaissance und wurde in den Jahren 1887-89 durch den Architekten Hubert Stier errichtet.

Denkmalbegründung: Das stattliche Empfangsgebäude am Bahnhof Kreiensen erinnert noch heute an die Glanzzeit der beiden zusammengeführten hannoverschen und braunschweigischen Bahnlinien und als Umsteigebahnhof, der anstelle seines Fachwerkvorgängerbaus in den Jahren 1887 und 1889 nach Plänen des Regierungsbaumeisters Hubert Stier errichtet wurde. Stier schuf einen repräsentativen, imposanten und plastisch durchgestalteten Bau aus gelben Ziegeln, mit reichen Gliederungselementen wie beispielsweise polychrome Majolika-Friese, Terrakotta-Reliefs und rot-braunen Sandsteingliederungen im Sinne der Neorenaissance. Das Empfangsgebäude ist daher bedeutsam mit Schau- und Zeugniswerten für die Kunstgeschichte und verfügt außerdem anhand der qualitätvollen Ausgestaltung über eine hohe künstlerische Bedeutung. Weiter ist das Bauwerk geschichtlich bedeutsam im Rahmen von Orts-, Technik-, Wirtschafts- und Baugeschichte. Aufgrund seiner Lage hat er eine städtebauliche Bedeutung und beherrscht am Ende der Bahnhofstraße die Platzanlage mit straßenbildprägender Qualität. Die Erhaltung des Bahnhofsempfangsgebäudes Kreiensen liegt aufgrund von geschichtlicher, künstlerischer und städtebaulicher Bedeutung im öffentlichen Interesse.