Direktorenvilla der Hardegsener Portlandzementfabrik

Beschreibung: Zweigeschossiger Putzbau auf hohem verputztem Kellersockel unter Walmdach in Tonziegeldeckung mit segmentbogigen Dachgauben, traufständig, freistehend bis auf einen modernen Glasanbau am Südwestgiebel. Symmetrisch durch Rustikalisenen gegliederte Straßen- und Hoffassade. Straßenfront mit mittigem Eingang über zweiarmiger Außentreppe, darüber Tafel mit Stadtwappen. An der Hoffront ist das Erdgeschoss als Altan ausgebildet, wobei die mittleren drei Achsen zusätzlich als Wintergarten vortreten.

Denkmalbegründung: Das Villenanwesen mit Stilelementen des Barock und des Klassizismus wurde 1922 von den Gebr. Frankenberg, Northeim, als Wohnhaus für den Direktor der Hardegsener Portlandzementfabrik errichtet. Die Portland-Cement- und Kalkwerke H. Manske & Co. GmbH Hardegsen wurde 1904 gegründet und war lange der einzige Industriestandort der Stadt. 1913 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, stand ihr Otto Ohlmer als Direktor vor. 1952 zog die Stadtverwaltung in das Ohlmersche Haus vor dem Unteren Tor um. Die Holztafel aus dem 18. Jahrhundert mit dem Stadtwappen und dem lateinischen Motto, das von den Gerichtsherren Gerechtigkeit fordert, befand sich zuvor über dem Eingang des mittelalterlichen Rathauses in der Langen Straße. An der Erhaltung der ehemaligen Direktorenvilla besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte sowie wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung als Bau von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.

Weiterführende Links: Denkmaltopographie Landkreis Northeim, Teil 1: Objektbeschreibung