Wohnhaus

Beschreibung: Dreistöckiger, teilunterkellerter Fachwerkbau auf Quadersockel unter Satteldach in Ziegeldeckung, giebelständig, freistehend bis auf moderne Anbauten am Südgiebel, Bauwich zum westlichen Nachbarhaus durch nachträglichen Ladeneinbau im Erdgeschoss teilweise überbaut, Westtraufe sonst mit Sollingplatten behängt. Fachwerk in Stockwerkzimmerung mit vierfach vorkragendem Nordgiebel und zweifacher Vorkragung an der östlichen Traufseite, Balkenköpfe profiliert mit Kehle und Wulst, Füllhölzer und abgefaste Kanten der Schwellbalken reich verziert mit verschiedenen Interpretationen des klassischen Eierstabs, auf den Füllhölzern zum Teil erhabene Reliefs von gegenständigen Ranken- und Füllhornpaaren. Gefüge mit geschwungenen Fußstreben in den Brüstungsfeldern der beiden oberen Stockwerke, im Giebeldreieck mit zwei griechischen Kreuzen; Ecksäulchen an den Eckständern des Straßengiebels mit abwechslungsreich verzierten Piedestalen, Kapitellen und Masken.

Denkmalbegründung: Der stattliche Fachwerkbau wurde wohl gleich nach dem Stadtbrand von 1678 errichtet. Der Eckbau an der Einmündung der Rathausstraße in die Lange Straße bildet durch umlaufende Vorkragungen zwei Ansichtsseiten mit ungewöhnlich reichem Barockdekor aus. An seiner Erhaltung besteht ein öffentliches Interesse wegen seiner geschichtlichen Bedeutung aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte und als beispielhaftes Zeugnis für den Typ des giebelständigen Fachwerkhauses an der Hauptdurchgangsstraße von Hardegsen, wegen seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für regional nicht alltägliche handwerkliche Gestaltwerte und wegen seiner städtebaulichen Bedeutung als Bau von prägendem Einfluss auf das Straßenbild in unmittelbarer Nachbarschaft zum alten Rathaus.

Literatur: PPN: 030933706 | Seitenangabe: S. 648

PPN: 1849976457 | Seitenangabe: 109-110

Weiterführende Links: Denkmaltopographie Landkreis Northeim, Teil 1: Objektbeschreibung (seitenübergreifend)