Zweiter Burgmannshof
- Landkreis
- Northeim
- Gemeinde
- Hardegsen, Stadt
- Gemarkung
- Hardegsen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hardegsen
- Adresse
- Burgstraße 4
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 14.Jahrhundert
- bis
- 1565
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 33684527
- Objekt-Nr.
- 174
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweiflügeliger Buchsteinbau mit hohem Keller- und Erdgeschoss sowie Fachwerkoberstock. Vorderhaus unter Halbwalmdach, traufständig, zurückgesetzt, rechtwinklig an der Westtraufe ansetzend und aus der Flucht des Nordgiebels vorspringend das Rückgebäude unter niedrigerem Satteldach mit Walm über dem Westgiebel, Deckung aus roten Tonziegeln. Bruchsteinmauerwerk mit Eckquadern, Fenster des Hauptflügels mit Werksteineinfassungen, teilweise mit Konsolsturz, Fachwerkgefüge am Vorderhaus rasterförmig mit Streben in den Eckfeldern und an den Bundständern, am Rückflügel mit Fries von Fächerrosetten an der Oberschwelle und mit Fußwinkelhölzern in den Brüstungsfeldern beider Traufseiten. Im Inneren Gewölbekeller mit offenem Kamin, im Erdgeschoss Innenportale mit Renaissancegiebel, offenem Kamin mit lateinischem Motto auf Inschriftenbanderole und Datierung 1565 auf dem Architrav, ornamentale Wandmalerei mit Rosettenmotiven in der Eingangsdiele, historische Treppen, in der Diele mit ornamentierter Brüstung.
- Denkmalbegründung
- Der sog. Zweite Burgmannshof liegt südlich der Burg Hardegsen, in der Nähe ihrer stadtseitigen Zufahrt, und schließt den Platz „Amtsfreiheit“, der im Osten bis zur Stadtkirche reicht, nach Westen ab. Der winkelförmige Renaissancebau ist durch die Kamin-Inschrift im Erdgeschoss um 1565 datiert, doch handelt es sich dabei wahrscheinlich um den Umbau eines mittelalterlichen Rittersitzes, dessen massive Umfassungsmauern noch erhalten sind. Dieses Feste Haus, das im städtischen Vorfeld der Burg Hardegsen lag, war als Lehen an einen Burgmann ausgegeben. Der Umbau erfolgte durch den Fürstlichen Geheimen Rat Dr. Georg Barthold Ostmann, dem Herzog Erich II. von Braunschweig-Calenberg das Anwesen 1559 überschrieben hatte. Auf ihn geht das Fachwerk des Rückflügels und die bemerkenswert umfangreich erhaltene Ausstattung zurück. Das Fachwerk des Vordergebäudes wurde in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts erneuert. Nachdem ein drohender Abbruch abgewendet werden konnte, wurde der Bau 1978 umfassend saniert. Er wird heute teilweise als Museum genutzt. An der Erhaltung des Renaissancebaus besteht ein öffentliches Interesse wegen seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, aufgrund seines Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte sowie Siedlungs- und Stadtbaugeschichte, wegen seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für regional nicht alltägliche handwerkliche Gestaltwerte und für bedeutende Innenraumgestaltung und wegen seiner städtebaulichen Bedeutung als Bau von prägendem Einfluss auf das Straßenbild im historischen Ortskern von Hardegsen.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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