Amtsstube

Beschreibung: Zweigeschossiger Massivbau unter Satteldach in Ziegeldeckung mit Halbwalm über dem freistehenden Westgiebel, traufständig, mit dem Ostgiebel angebunden an das Hagenhaus. Unverputztes Bruchsteinmauerwerk mit regelhaftem Eckverband an der Südwestecke, Werksteineinfassungen der rechteckigen Fenster und Türen, seitliche Durchfahrt unter der östlichen Fensterachse mit zwei rundbogigen offenen Toren, hofseitig aus Werksteinen mit rechteckigen Kämpfersteinen und halbrunden Radabweisern. Eine senkrechte Mauerfuge östlich der beiden westlichsten Fensterachsen weist diese als spätere Hinzufügung aus. Baujahresinschrift 1728 auf dem Sturz des Fensters rechts neben dem Eingang auf der Südseite.

Denkmalbegründung: Der Massivbau mit Tordurchfahrt wurde 1728(i) als Amtsstubengebäude im Nordtrakt des Amtshofs errichtet und nach 1764 nach Westen verlängert. Der Torbogen trägt die Jahreszahl 1739 und wurde demnach in diesem Jahr erneuert. Das Erscheinungsbild mit Bruchsteinmauerwerk und Werksteineinfassungen ist regionaltypisch für ein barockes Amtsgebäude. Laut Grundriss von 1764 enthielt das Amtsstubengebäude auch die Wohnung des Untervogts und einen Fruchtboden. Nachdem der Amtssitz 1820 nach Moringen verlegt wurde, diente der Bau als Gerichtsgebäude. An seiner Erhaltung besteht wegen seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte sowie durch beispielhafte Ausprägung eines Gebäudetypus und wegen der städtebaulichen Bedeutung als Element von prägendem Einfluss auf das räumliche Gefüge einer Gutsanlage ein öffentliches Interesse.

Weiterführende Links: Denkmaltopographie Landkreis Northeim, Teil 1: Objektbeschreibung