Stadtkirche St. Mauritius
- Landkreis
- Northeim
- Gemeinde
- Hardegsen, Stadt
- Gemarkung
- Hardegsen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hardegsen
- Adresse
- An der Kirche
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 15.Jahrhundert
- bis
- 18.Jahrhundert
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 33683877
- Objekt-Nr.
- 230
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Spätgotischer, im Barock teilweise vergößerter Bau, bestehend aus breitem Saal unter Walmdach, einseitig eingezogenem, zweijochigen Chor mit 5/8-Schluss unter Satteldach und nördlich anschließender zweijochiger Sakristei, südlicher Nebenkapelle unter Schleppdach mit polygonaler Apsis und Turm als deren westlicher Abschluss, Deckungen mit dunklen Tonziegeln, Turm mit beschiefertem Fachwerkgeschoss unter zweizonigem, vier- und achtseitigem Helm mit Schieferdeckung. Bruch- und Hausteinmauerwerk, unverputzt, Eckverbände, Strebepfeiler, Maßwerkfenster, Portale, darunter ein spitzbogiges Westportal, sowie Gesimse aus Werkstein. Langhaus mit hölzerner Flachdecke, Chor und Kapelle rippengewölbt. Emporen, Orgelprospekt, Kanzel und Altäre wurden im Zuge des Langhausumbaus der Jahre 1765-1789 angeschafft und bilden eine stilistisch einheitliche liturgische Ausstattung. Aus der Erbauungszeit der gotischen Kirche ist ein reich verzierter Taufstein überkommen. Unter den Grabdenkmälern sind die hölzerne Liegefigur der Margarete von Berg (gest. 1442) und die hölzerne Tumba ihres Sohnes, Herzog Wilhelm von Braunschweig (gest. 1391) als künstlerisch herausragende Schnitzwerke des frühen 15. Jahrhunderts sowie das Sandsteinepitaph des Drosten und Amtshauptmanns Anton von Kerssenbruch (um 1576) hervorzuheben.
- Denkmalbegründung
- Stifterin des in großen Teilen bestehenden Kirchenbaus war Margarete von Berg, Witwe des Herzogs Otto I. von Braunschweig-Göttingen, genannt der Quade, der 1394 in seiner Burg Hardegsen im Kirchenbann gestorben war. Ihr Sohn Otto Cocles stattete die St. Georgskapelle südlich des Chors 1416 und 1424 mit Seelgerätstiftungen aus. Die Gräber Margarethes und ihres Sohns Wilhelm, der bereits 1391 verschieden war, fanden ihren Platz allerdings im Chor. Dieser war 1423, der Turm 1424 vollendet. Der Turm wurde nicht im Westen des Langhauses, sondern über der Georgskapelle aufgerichtet, vermutlich, weil die Kirche zu nahe an der Burg steht. Nachdem Reparaturen am Dach und am Turm notwendig wurden, erfolgte 1765-1789 ein weitgehender Neubau des Langhauses, das durch Hinausschieben der Nordwand stark verbreitert wurde. Die bedeutenden Grabdenkmäler für Margarete von Berg und ihren Sohn Wilhelm wurden 1861 restauriert. An der Erhaltung der Stadtkirche St. Mauritius besteht ein öffentliches Interesse wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Orts- und Landesgeschichte und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte, wegen ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für bedeutende Innenraumgestaltung und wegen der städtebaulichen Bedeutung des Bauwerks, das einen prägenden Einfluss auf das Ortsbild besitzt.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 33539655 | Kirchenanlage (Baukomplex) | Kirchenanlage Hardegsen
- Literatur
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Landkreis Northeim, Teil 1: Objektbeschreibung (seitenübergreifend)
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 39† (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 31 (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 33 (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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