Wohn-/Wirtschaftsgebäude

Beschreibung: Zweistöckiger Fachwerkbau auf Quadersockel mit Durchgangsdiele und Querdurchfahrt unter Mansarddach in Ziegeldeckung mit Halbwalmen über den Giebeln, traufständig, freistehend, östlicher Dachgiebel mit Holzbeschlag, westlicher Dachgiebel mit Behang aus braun engobierten Hohlpfannen. Fachwerk in Stockwerkzimmerung, schlichtes, rasterförmiges Gefüge mit je zwei Riegelreihen, straßenseitige Eingangsnische mit bauzeitlicher Haustür und gartenseitiger Zugang jeweils mit Vortreppe mit Sandsteinstufen. Gewölbekeller unter den drei östlichen Räumen. Im Inneren Holztreppe mit Umfassungsgeländer im Oberstock.

Denkmalbegründung: Das stattliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit regionaltypischer Quererschließung steht mit der Nordwand in der Flucht der Stadtmauer und wurde vermutlich vor 1819 errichtet, als die Reste der verbliebenen Stadtbefestigung vor dem Abbruch bewahrt wurden. Das hohe Mansarddach belegt nicht nur den Bedarf an Trockenböden, sondern zählt auch zu den Stilformen des Spätbarock und des Klassizismus. An der Erhaltung des weitgehend ungestört überlieferten Fachwerkhauses besteht wegen seiner geschichtlichen Bedeutung aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte und für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte sowie wegen der städtebaulichen Bedeutung als Bau von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.