Rittergut Friedrichshausen

Beschreibung: Zweistöckiger, unterkellerter Fachwerkbau auf hohem Sandstein-Quadersockel unter Halbwalmdach in Sollingsteindeckung mit zwei Reihen Giebelgauben, traufständig zum Wirtschaftshof, von dem es ein Stück nach Westen abgerückt ist, freistehend. Fachwerk in Stockwerkzimmerung ohne Vorkragung, streng symmetrisches, dabei nüchternes Gefüge mit je zwei Riegelreihen, die drei mittleren Achsen überfangen von Frontispiz, mittig erschlossen über eine zweitversetzte barocke Werkstein-Außentreppe mit Kellerzugang, Wappenstein mit Allianzwappen des Karl Julius Christian von Garmissen über dem Portal von 1741, wie die Treppe vom Burgmannshof der Familie in Dassel stammend. Parkseite ganz mit Sollingplatten verkleidet. Terrasse vor der Westfassade bei Anlage des Parks Ende des 19. Jahrhunderts hinzugefügt. Die Dachdeckung wurde 2021 saniert.

Denkmalbegründung: Der mittelalterliche befestigte Sitz Friedrichshausen wurde 1521 während der Hildesheimer Stiftsfehde zerstört und von der Familie Garmissen, die ihn als welfisches Lehen besaß, erst nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder besiedelt. Der heutige Gebäudebestand umfasst Neubauten des 19. Jahrhunderts. Beim Bau des neuen Herrenhauses, das Ludwig von Garmissen in den Jahren zwischen 1835 und 1847 errichten ließ, wurde das letzte Fragment der Wasserburg des 13. Jahrhunderts beseitigt. Das Herrenhaus präsentiert sich als breitgelagerter, einzig durch ein Frontispiz ausgezeichneter, typisch klassizistischer Fachwerkbau. An seiner Erhaltung besteht ein öffentliches Interesse wegen seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen von Ortsgeschichte und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte sowie wegen der städtebaulichen Bedeutung des Baus von prägendem Einfluss als Element des räumlichen Gefüges einer Gutsanlage.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 54123717 | Gutshof (Baukomplex) | Rittergut Friedrichshausen