Blankschmiede Neimke
- Landkreis
- Northeim
- Gemeinde
- Dassel, Stadt
- Gemarkung
- Dassel
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Dassel
- Adresse
- Teichplatz 2
- Objekttyp
- Schmiede
- Baujahr
- 1727
- bis
- 1874
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 33671549
- Objekt-Nr.
- 350
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweistöckiger Fachwerkbau auf Sockel aus Sandsteinquadern unter Satteldach in Sollingsteindeckung mit Halbwalm über dem mit Sollingsteinen behängten Nordwestgiebel und mit Kamin in Sollingplattenverkleidung, traufständig, quererschlossen durch seitliche Torfahrt, mit dem Südostgiebel an das Nachbarhaus angebunden, eingeschossiger Anbau unter Pultdach an der nordöstlichen Traufseite. Ein leichter Knick in der mit Zinkblechplatten behängten Südwestfassade lässt eine Erbauung in mehreren Abschnitten erkennen. Ursprünglich sichtbares Fachwerk in Stockwerkzimmerung ohne Vorkragung mit Paaren von Fußbändern in den beiden Gefachen des Oberstocks zu Seiten der Achse mit der Eingangstür. Zum Antrieb der Wasserräder diente das Wasser aus dem Mühlbach, das in einem westlich vorgelagerten Teich angestaut und in einem Kanal unter dem Haus sowie dem südöstlichen Nachbarhaus durchgeleitet wird. Beide Wasserräder und die Schütztafeln wurden 2009 erneuert. Seit 1993 museale Nutzung durch den "Förderverein Blankschmiede Neimke e.V."
- Denkmalbegründung
- Die Hammerschmiede am östlichen Rand des historischen Dassel lag ursprünglich außerhalb der Stadtmauer vor dem Unteren Tor. Unmittelbar an ihrer nordöstlichen Traufseite führt der Spüligbach vorbei. Sie dürfte im Kern mit der 1727 an diesem Standort gegründeten Schmiede identisch sein und wurde mehrfach erweitert und umgebaut. Auf eine solche Erweiterung verweist eine Inschrift von 1794 auf einem Balken, der in der Diele aufbewahrt wird. Die (durch den rekonstruierten Blechbehang verdeckte) Inschrift auf dem Sturz des Dielentors mit dem Baujahr 1874 bezieht sich auf die Erneuerung nach der Brandzerstörung von 1852. Im Typ des Streckhofs vereinigt das Gebäude den Betrieb, Wohn- und Stallräume unter einem Dach. Vom Wasser des Mühlgrabens, das sich in einem Teich vor dem Nordwestgiebel staut, wurden zwei Eisenhämmer angetrieben, ebenso die Schleifsteine in der rückwärtigen Anlage, mit denen landwirtschaftliches Gerät blank geschliffen wurde. Die Schleifanlage wurde Ende des 19. Jahrhunderts angebaut. Der Betrieb wurde 1985 eingestellt, die Schmiedeeinrichtungen sind funktionstüchtig. Im Wohnteil ist die Inneneinrichtung im Zustand um 1988 bewahrt. An der Erhaltung der Schmiede besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte und für Wirtschafts- und Technikgeschichte sowie wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung als prägendes Element des räumlichen Gefüges des Teichplatzes ein öffentliches Interesse.
- Weiterführende Links
- Historisches Technikmuseum Blankschmiede
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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