Wohn-/Wirtschaftsgebäude

Beschreibung: Zweigeschossiger, teilunterkellerter Bau mit durchlaufenden Ständern auf Quadersockel unter Satteldach in Ziegeldeckung, giebelständig zur Weserstraße, traufständig zur Neuen Straße, freistehend, nachträgliche geschleppte Kübbung an der östlichen Traufseite. Vierständerbau mit Längsdiele, beide Giebeldreiecke leicht vorkragend auf Balkenköpfen mit Kerbschnitzerei, dazischen Zahnschnittfries, nördlicher Dachgiebel verbrettert, südlicher Dachgiebel mit Asbestzementplatten behangen, Dielentor außermittig zwischen Stallseitenschiff im Westen und Wohnseitenschiff im Osten, Kopfbänder zu den Hauptständern in beiden Giebeln, Streben an den Eckständern und zur Aussteifung der Längswände. Auf dem Torsturz inschriftliche Nennung des Bauherrenehepaars Joachim Hotten und Anna Warner, des Baujahrs 1635 und einer Renovierung unter Heinrich Mäkler 1875. Raumstruktur im Inneren im Zustand um 1900 erhalten.

Denkmalbegründung: Der Vierständerbau auf dem Eckgrundstück Weserstraße / Neue Straße stellt das älteste Haus in Wahmbeck dar. Bauhistorische Untersuchungen mit dendrochronologischen Beprobungen haben das Baujahr 1635 bestätigt, das auf dem Sturz der Torfahrt angegeben ist. Bei Umbauten im 19. Jahrhundert wurde die klassische Raumabfolge nicht wesentlich verändert. Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude Weserstraße 3 ist ein gut erhaltener, typischer Vertreter des Vierständer-Durchgangsdielenhauses, der als Sonderform des niederdeutschen Hallenhauses im Landkreis Northeim einst weit verbreitet war. An seiner Erhaltung besteht wegen seiner geschichtlichen Bedeutung aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte und durch beispielhafte Ausprägung eines Gebäudetyps, wegen seiner wissenschaftlichen Bedeutung mit ungestörtem Überlieferungswert sowie wegen seiner städtebaulichen Bedeutung als Bau von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.

Weiterführende Links: Denkmaltopographie Landkreis Northeim, Teil 1: Objektbeschreibung
DI 96, Lkr. Northeim, Nr. 278 (Jörg H. Lampe, Christine Wulf), in: www.inschriften.net