Burg Hardegsen
- Landkreis
- Northeim
- Gemeinde
- Hardegsen, Stadt
- Gemarkung
- Hardegsen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hardegsen
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 33539752
- Objekt-Nr.
- 19
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Burg mit Wohnturm von 1324, teils überbauten Resten der Ringmauer und wenigen mittelalterlichen Grundmauern, Verwaltungs- und Wirtschaftsbauten des 18. Jahrhunderts aus der Nutzungsphase als Amtshof und Domäne, Gärten und Grünflächen sowie einem Gefallenenehrenmal des 20. Jahrhunderts auf einem Wallrest.
- Denkmalbegründung
- Die Burg im Nordwesten der Altstadt von Hardegsen, die 1287 und 1310 als „castrum Herdegessen“ in Urkunden erscheint, befand sich seit 1263 im Besitz der Herren von Rosdorf, die sie nach der Zerstörung ihres Stammsitzes 1319 ausbauten. Der Wohnturm (Muthaus) von 1324, der aufgrund seiner Nutzbarkeit als Kornspeicher auch spätere Nutzungsphasen der Burg weitgehend unbeschadet überstanden hat, gehört zu den wichtigsten Zeugnissen des mittelalterlichen Profanbaus im südlichen Niedersachsen. 1379 kaufte Herzog Otto I. von Braunschweig-Göttingen die Burg und residierte hier mit seiner Gattin Margarete von Berg. Noch bevor Margarete 1442 starb, verpfändete ihr Sohn Otto II. die Burg an Wilhelm I. von Braunschweig-Wolfenbüttel, er selbst residierte in Uslar. Bis um 1560 wurde die Burg Hardegsen von herzoglichen Bewohnern genutzt, danach blieb sie Sitz der Verwaltung des Amts Hardegsen. Der rechteckige Grundriss der Burganlage ist am Verlauf der Ringmauern ablesbar, die zum Teil in den Außenmauern der Wirtschaftsbauten des 18. Jahrhunderts aufgegangen sind. Zwischen zwei weitläufigen Hofarealen, einem im Westen und einem im Osten, steht seit 1780 das Amtshaus, das aus dem Steinmaterial des Bergfrieds errichtet wurde. Das aufgeschüttete Gelände in seinem südlichen Vorfeld ist mit einer Böschungsmauer gesichert, die aus dem gleichen Quadermaterial besteht. Zwei Meter hohe Grundmauern des Bergfrieds sind westlich des Muthauses stehen geblieben. Im Westen der Kernburg ragt ein Felskopf, die sog. Alte Burg, aus dem nach Norden, Westen und Süden abfallenden Gelände hervor, der an seiner Südseite für einen Burggraben zurückgearbeitet wurde und bis zu 3 m hohe Reste einer Umfassungsmauer trägt. Auch nördlich vor dem Muthaus, dem Amtsstubengebäude und dem Hagenhaus verlief ein heute zugeschütteter Graben, davor standen Wälle, durch die die nördliche Zufahrt führte. Die Hauptzufahrt im Süden am Ende der Burgstraße wurde 1803 mit neuen Torpfeilern flankiert. Nach 1820 wurde der Amtshof als Domäne verpachtet. An der Erhaltung der Burg Hardegsen besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Orts- und Landesgeschichte und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte, für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte und durch beispielhafte Ausprägung von Gebäudetypen sowie wegen der städtebaulichen Bedeutung der Anlage von prägendem Einfluss auf das Ortsbild ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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