Kloster Brunshausen
- Landkreis
- Northeim
- Gemeinde
- Bad Gandersheim, Stadt
- Gemarkung
- Clus
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Brunshausen
- Objekttyp
- Klosteranlage
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 33538127
- Objekt-Nr.
- 2
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Landschaftsbildprägende, geschichtlich bedeutende Anlage eines ehemaligen Klosters und Vorwerks mit Kirche des 12.-15. Jahrhunderts und dreiflügeligem Klostergebäude des 18. Jahrhunderts auf einem Bergsporn über dem Tal der Gande und westlich vorgelagertem Wirtschaftshof mit Scheune und Stallgebäude aus dem 19. Jahrhundert.
- Denkmalbegründung
- In Brunshausen war das 852 von Liudolf von Sachsen (gest. 866) und seiner Gemahlin Oda (gest. 913) gegründete Kanonissenstift Gandersheim zuerst angesiedelt. Ein unter der Klosterkirche archäologisch ergrabener erster kleiner Sakralbau wird als Kirche eines liudolfingischen Herrensitzes des frühen 9. Jahrhunderts gedeutet, einer von zwei größeren Neubauten an gleicher Stelle kann als Gründungsbau des Stifts gelten. Zu einem unbekannten Zeitpunkt nach dem Umzug des Konvents nach Gandersheim 881, jedoch vor 1134 wurden Benediktinermönche in Brunshausen untergebracht, die dem Kloster Clus unterstanden, um 1200 zogen Nonnen unter einem Propst und einer Priorin ein, Herrin des Klosters war stets die Äbtissin von Gandersheim. 1568 wurde die Reformation eingeführt, 1695 konnte die Gandersheimer Äbtissin das zwischenzeitlich vom Herzog von Braunschweig okkupierte Kloster zurückgewinnen. Ab 1717 wurden der Westflügel und ein Teil des Nordflügels zum Sommerschloss der Stiftsäbtissin umgebaut, während die übrigen Klostergebäude und die Kirche verfielen. Schon vor der Säkularisation 1810 war die Kirche profaniert und als Scheune an die Domäne Clus verpachtet worden. 1834 wurde der Ostflügel abgerissen, 1872 der Nordflügel bis auf den zum Sommerschloss gehörenden Teil. Die verbliebenen Klostergebäude wurden landwirtschaftlich genutzt und umgebaut. An der Stelle des barocken Schlossgartens westlich des Klosters entstanden in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts landwirtschaftliche Gebäude, die zusammen mit dem als Schafstall genutzten Sommerschloss eine vierseitig umbaute Hofanlage bildeten. Die Anlage war als Vorwerk Kloster Brunshausen der herzoglichen Domäne Clus angegliedert. 1944/45 dienten der Westflügel des Äbtissinnenpalasts als sog. Ausländerkinder-Pflegestätte für osteuropäische Zwangsarbeiterinnen und die Kirche als Außenlager des KZ Buchenwald. An der Erhaltung des ehemaligen Klosters besteht wegen seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte, Siedlungs- und Stadtbaugeschichte sowie Wirtschaftsgeschichte, wegen der künstlerischen Bedeutung des Klostergebäudes als Erlebniswert für bedeutende Innenraumgestaltung und der Kirche als Erlebniswert für regional nicht alltägliche künstlerische Gestaltwerte sowie wegen seiner städtebaulichen Bedeutung als Anlage von prägendem Einfluss auf das Landschaftsbild ein öffentliches Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 33815954 | Stall | Bad Gandersheim, Stadt - Clus - Brunshausen - Brunshausen 6
33815980 | Scheune | Bad Gandersheim, Stadt - Clus - Brunshausen - Brunshausen 6
33816006 | Kirche (Bauwerk) | Bad Gandersheim, Stadt - Clus - Brunshausen - Brunshausen 7
33816032 | Klostergebäude | Bad Gandersheim, Stadt - Clus - Brunshausen - Brunshausen 7,8
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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