Kloster Walsrode (Klosterchor, Kapelle)
- Landkreis
- Heidekreis
- Gemeinde
- Walsrode, Stadt
- Gemarkung
- Walsrode
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Walsrode
- Adresse
- Kirchplatz 2
- Objekttyp
- Kapelle (Bauwerk)
- Baujahr
- 1151
- bis
- 1775
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32818903
- Objekt-Nr.
- 595
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Frauenkloester
- Beschreibung
- Flachgedeckte Saalkirche aus Backstein auf rechteckigem Grundriss unter Walmdach. Dachreiter mit quadratischer Basis und achteckiger Laterne. In der West- und Ostwand je drei Spitzbogenfenster, das mittlere in der Ostwand dreibahnig mit Maßwerkbekrönung. In der Südwand zwei vermauerte Rundbogenfenster und zwei zweibahnige Spitzbogenfenster mit bekrönendem Oculus. Hauptzugang in der Südwestecke über eine Treppe vom Langen Haus. Mit der Kirche gemeinsame Wand und durch Fensteröffnungen und Durchgang verbunden. Ausstattung z. T. noch mittelalterlich (Stifterfigur Anf. 14. Jh., Glasfenster, Skulptur des Christusknaben und Reliquienschrein aus dem späten 15. Jh., Abendmahlsrelief aus dem frühen 16. Jh.), überwiegend jedoch aus dem 18. Jh. Ursprünglich Querhausempore. Ein Teil der Südwand vom ehemaligen spätromanischen Querhaus der Kirche stammend (2. Hälfte des 12. oder frühes 13. Jh.), im 1. Drittel des 14. Jhs. nach Westen und Osten erweitert, nach Brand 1482 Umbau, 1775 erneut umgestaltet und Dachreiter hinzugefügt.
- Denkmalbegründung
- Der Klosterchor oder die "Kapelle" des Kloster Walsrode ist der Gebets- und Andachtsraum des Konvents. Er ist geistlicher und durch seine prominente Gestaltung, insbesondere den hohen Dachreiter, auch städtebaulicher Mittelpunkt der Klosteranlage. Hervorgegangen ist die Kapelle aus der Querhausempore des ehemaligen Damenstifts - alternativ zur Westempore war dies in hochmittelalterlicher Zeit die zweithäufigste Lösung für eine Damenempore (vgl. Gandersheim und Obernkirchen). Später trennten sich Kirche und Kapelle in den Besitzverhältnissen (die Kapelle gehört dem Kloster, die Kirche der Pfarrgemeinde - die Situation ist von orts- und kirchengeschichtlichem Zeugniswert) und baugeschichtlich: Während die Pfarrkirche im 19. Jh. komplett erneuert wurde, ist die heutige Kapelle durch mehrere Erweiterungen und Umbauten des spätromanischen Südquerhauses der Kirche entstanden und durch die lange und komplizierte Baugeschichte, durch die Bauteile aus Romanik, Gotik und Barock - vom 12.-18. Jh. - sichtbar erhalten sind, von Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte. Typologisch ist die Walsroder Kapelle ein Unikum und hat dadurch Seltenheitswert. Für das Raumbild ist das 18. Jh. prägend, doch wurden gotische Bauteile und Ausstattungsstücke integriert und zu einem künstlerisch wirkungsvollen Innenraum verbunden. An der Erhaltung der Kapelle des Walsroder Klosters besteht ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 32688558 | unbekannt | Kirchplatz mit Kloster
32688573 | Klosteranlage | Kloster Walsrode
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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