Kloster Walsrode (Altes Äbtissinnenwohnhaus und Remter)
- Landkreis
- Heidekreis
- Gemeinde
- Walsrode, Stadt
- Gemarkung
- Walsrode
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Walsrode
- Adresse
- Im Kloster 2 A
- Objekttyp
- Klostergebäude
- Baujahr
- 1482
- bis
- 1910
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32818163
- Objekt-Nr.
- 502
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Frauenkloester
- Beschreibung
- Zweiteiliges Gebäude am Ostrand des Klosterbereichs, bestehend aus dem ehemaligen Äbtissinnenhaus im Norden, einem zweigeschossigen Fachwerkbau unter Walmdach, und dem Remter im Süden, einem etwas niedrigeren und schmaleren eingeschossigen Backsteinbau unter Satteldach, daran angebaut nach Westen ein Fachwerkvorbau mit Eingang unter Schleppdach. Am Südgiebel spitzbogige Blendarkaden. Innen ein rechteckiger Raum mit Nischen an den Wänden, z. T. segmentbogig, z. T. rundbogig, nach Osten Fensterreihe. In der Nordwestecke des Äbtissinnenhauses der Äbtissinnengang angebaut, ein Gang aus Holz über Doppelarkade als Verbindung zur Kapelle. Der Remter ehemals Kapitelhaus des Klosters, erbaut nach dem Brand 1482, 1910 wiederhergestellt. Äbtissinnenhaus erbaut 1739, bis 1974 als solches genutzt. Äbtissinnengang erbaut 1754.
- Denkmalbegründung
- Der am östlichen Rand des Walsroder Klosterareals stehende zweiteilige Gebäudekomplex aus altem Äbtissinnenhaus und sogenanntem "Remter" vereint zwei Bauteile unterschiedlicher Entstehungszeit und Nutzung. Der Nordteil wurde 1739 als Wohnhaus der Äbtissin in Fachwerk ausgeführt und ist damit seltenes Zeugnis der Bauaufgabe "Wohnhaus einer evangelischen Äbtissin". Entsprechende freistehende Gebäude wurden etwa gleichzeitig in Bassum und Fischbeck erbaut, doch nehmen sie dort auch Gemeinschaftsräume wie den Kapitelsaal auf und sind entsprechend größer und repräsentativer gestaltet. Um der Äbtissin ein direktes Erreichen der Kapelle zu ermöglichen, wurde das Gebäude wenig später durch einen gedeckten Gang mit jener verbunden (vgl. ähnliche zweigeschossige Gänge in Fischbeck). Das Gebäude hat somit kirchengeschichtlichen Zeugniswert. Der Südteil des Gebäudes ist dagegen in Backstein erbaut und geht auf das spätgotische Kapitelhaus zurück, das in Walsrode anscheinend als "Remter" (also eigentlich Refektorium = Speisesaal) bezeichnet wurde. Das Gebäude wird nach einer umfangreichen Restaurierung im frühen 20. Jh. wieder für Konventssitzungen und Festlichkeiten des Klosters genutzt. Entgegen der heutigen Bezeichnung ist die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes damit fast genau wiederaufgenommen. Seltenheitswert hat der Remter nicht nur als erhaltenes mittelalterliches Kapitelhaus eines Frauenklosters (vgl. St. Marienberg in Helmstedt, Obernkirchen und St. Ägidien in Braunschweig), sondern auch durch die ungewöhnliche Lage östlich außerhalb der Klausur, wo vor der Reformation üblicherweise das Äbtissinnenhaus erbaut wurde (vgl. Lüne). Beide Gebäudeteile haben einen Schau- und Zeugniswert für die Bau- und Kunstgeschichte. Schließlich ist der Komplex aus altem Äbtissinnenhaus und Remter ein prägender und damit städtebaulich wichtiger Teil der Klosteranlage. An der Erhaltung des Gebäudes besteht ein öfftentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 32688558 | unbekannt | Kirchplatz mit Kloster
32688573 | Klosteranlage | Kloster Walsrode
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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