Professorenhaus; "Conringsches Haus"
- Landkreis
- Helmstedt
- Gemeinde
- Helmstedt, Stadt
- Gemarkung
- Helmstedt
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Helmstedt
- Adresse
- Ziegenmarkt 7
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- um 1665
- bis
- um 1665
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32713233
- Objekt-Nr.
- 624
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Sehr stattlicher dreigeschossiger Bau, weitgehend massiv, unter Satteldach in Hohlpfannendeckung. Schlichte verputzte Straßenfassade, mit gekuppelten Fenster in profilierten Renaissance-Sandsteineinfassungen, im zweiten Obergeschoss ein profiliertes Brüstungsgesims. Im östlichen Hausteil ein runder, gequaderter Torbogen zur Durchfahrt, der entsprechende Torbogen im Westen jetzt Schaufenster. Im Westen rückwärtiger rechtwinklig anschließender massiver Seitenflügel, etwas niedriger als der Hauptbau, in den Einzelformen dem Hauptbau entsprechend. Im Winkel eine Wendeltreppe mit schrägem Rautenfenstern, gleich denen der Universitätsgebäude. Rückwärtiges Fachwerk-Gefüge der Obergeschosse mit ca. 30 cm vorkragendem zweiten Obergeschoss über gerundeten und geriefelten Balkenköpfen. Füllhölzer und Schwelle schiffskehlförmig gefast, Knaggen konsolartig mit senkrechter Riefelung gestaltet.Unter der Traufe entsprechendes Gebälk. Innen ehemals Deckenbalken mit Stuckverzierungen. Rückwärtig bauzeitliches massives Stall- und Remisengebäude sowie ein Kutscherhaus.
- Denkmalbegründung
- Das aus zwei Gebäudeflügeln bestehende Professorenhaus mit Kutscherhaus wurde 1665 für den berühmten Universalgelehrten Hermann Conring errichtet, der an der Helmstädter Universität lehrte. Als ein für Helmstädter Verhältnisse ungewöhnlich großer dreigeschossiger Massivbau, ist es nobel mit einem rückwärtigen schnitzverzierten Fachwerk sowie mit einem Treppenturm gestaltet. Diese Größendimensionen und originäre Ausstattungsqualität spiegeln den Rang des Professors wider, der eine wichtige Persönlichkeit des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel im 17. Jh. war. Das Gebäude befand sich bis zur Auflösung der Universität im Jahre1809 in Besitz von Professoren, danach wurde dort ein Gasthaus eingerichtet. An der Erhaltung des Coringschen Hauses besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als Zeugnis- und Schauwert für Bau-und Kunstgeschichte sowie Siedlungs- und Stadtbaugeschichte, als Wohnhaus einer der wichtigsten Helmstädter Professoren des 17. Jh., aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung für überregional nicht alltägliche künstlerisch-handwerkliche Gestaltwerte wie auch aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild des Ziegenmarktes ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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