Gadem
- Landkreis
- Helmstedt
- Gemeinde
- Helmstedt, Stadt
- Gemarkung
- Helmstedt
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Helmstedt
- Adresse
- Streplingerode 9
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 15.Jahrhundert
- bis
- 16.Jahrhundert
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32711532
- Objekt-Nr.
- 597
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Das Objekt ist nach derzeitigem Kenntnisstand eines von zwei letzten Zeugnissen (Streplingerode 6 und 9) einer ursprünglich geschlossen stehender Reihe von Gademen. Hier als ein nur zwei-fachbreiter zweigeschossiger Fachwerkbau in Stockwerksbauweise auf ca. 5 cm hohen Werksteinsockel, unter Satteldach in Ziegelpfannendeckung. Leichte Vorkragung des Obergeschosses, das Gebälk ist verbrettert, die Ziegelausfachung gestrichen. Als das schmalste Haus Helmstedts ist dessen Bauzeit möglicherweise deutlich älter als bislang angenommen. Gademe (manchmal auch Buden genannt) bezeichneten im Mittelalter und der frühen Neuzeit mietbare Kleinsthäuser (Gaden/Gadem = einräumiges Haus/Kammer), in denen die unteren Schichten der Stadtbevölkerung untergebracht worden waren. Diese charakteristischen Bautypen waren in allen Regionen Deutschlands verbreitet und im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadtbild meist in sehr großer Zahl vorhanden.
- Denkmalbegründung
- Aufgrund ihrer naturgemäß äußerst bescheidenen Dimensionen und Konstruktionen sowie häufig über Jahrhunderte eher notdürftiger Instandhaltung haben diese Mietshäuser der ärmeren Bevölkerung die vergangenen Jahrhunderte nur selten überstanden. Insbesondere in Prosperitätsphasen sind sie meist durch größere und repräsentativere Bauten ersetzt worden, die über die Parzellen mehrerer Gardenenhäuser reichen – sowie es auch in der südlichen Zeile Streplingerode anzunehmen ist. Im Falle der Straße Sterplingerode wurde der große Teil der historischen Bebauung im 30-jährigen Krieg zerstört. Als mittlerweile rare Zeugnisse eines vormals alltäglichen Bautyps kommt den beiden Gebäuden Streplingerode 6 und 9 eine hohe Bedeutung bezüglich der Bau- und Entwicklungsgeschichte der Stadt Helmstedts sowie der sozialgeschichtlichen Wohnverhältnisse zu. An der Erhaltung des im 15.-16. Jh. errichteten Wohnhauses besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, Siedlungs- und Stadtbaugeschichte sowie Sozialgeschichte, als selten erhaltener mittelalterlicher Bautypus des Gardenenhauses, wie auch aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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