Wohn-/Geschäftshaus

Beschreibung: Zweigeschossiger Fachwerkbau in Stockwerksbauweise, mit mittigen zweiachsigen Zwerchhaus mit schieferverkleideten Dreiecksgiebel und Gesims, auf niveauausgleichendem 0,20- 0,50 m hohen Werksteinsockel, unterkellert, unter Satteldach in Betonpfannendeckung. Im Erdgeschoss eine vorgelegte Treppe sowie ein verziertes mittiges Portal unter Korbbogen mit profilierter Holzeinfassung um 1800- um 1850 und ein Ladeneinbau von 1894, in klassizistischer Holzeinfassung mit Fensterläden. Symmetrisches Fachwerkgefüge mit Fußstreben-Paaren, gestrichener Ziegelausfachung, sowie einem leicht vorkragenden Obergeschoss, Gebälk von leicht profilierter Bohle überdeckt.

Denkmalbegründung: Das Fachwerkgebäude wurde 1710 für Schuster Sigmund Hesse errichtet. In dem Handwerkerhaus ist noch das klassizistische Tor erhalten, welches als Durchfahrt zum Hinterhof diente. Gemeinsam mit dem klassizistischen Ladeneinbau von 1894 verfügt es über selten erhaltene originäre Holzeinfassungen, die beispielhaft das historische Aussehen sowie verwendete Bautechniken veranschaulichen. Zudem gehört es zu den barocken Fachwerkvertretern, in denen die Gebälkzone zu einem breitem Profilband/ Gesims ausgestaltet wird. An der Erhaltung des Wohnhauses besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte sowie Siedlungs- und Stadtbaugeschichte, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für überregional nicht alltägliche künstlerisch- handwerkliche Gestaltwerte, wie auch aufgrund der städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.