Speicher III, "Kramers Gut"

Historische Ansicht aus: Reise-Skizzen der Niedersächsischen Bauhütte : Schöningen, Helmstedt, Königslutter (1864), Blatt 12.

Historische Ansicht aus: Reise-Skizzen der Niedersächsischen Bauhütte : Schöningen, Helmstedt, Königslutter (1864), Blatt 11.
- Landkreis
- Helmstedt
- Gemeinde
- Helmstedt, Stadt
- Gemarkung
- Helmstedt
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Helmstedt
- Adresse
- Stobenstraße 18
- Objekttyp
- Speicher (Bauwerk)
- Baujahr
- 1617
- bis
- 1617
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32711150
- Objekt-Nr.
- 845
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Nordseite der Hofanlage am Langen Steinweg als westlich an Speicher II anschließender Fachwerkbau von 1617. Dreigeschossiger reich verzierter Fachwerkbau mit zwei Toreinfahrten, auf 0,60 m hohen Werksteinsockel, unter flach geneigtem Satteldach in Krempziegeldeckung. Unter dem Haus befinden sich erhaltene Kellergewölbe. An der Ostseite eine eingebaute Brandmauer. Erd- und erstes Obergeschoss in Geschossbauweise, zweites Obergeschoss in Stockwerksbauweise. Zwei seitliche Torbögen mit umlaufendem doppelten Tauband und Perlschnüren, einer zugesetzt. Darüber ein gesimsartig angeblatteter Riegel mit Schnitzmotiv bestehend aus Zahnschnitt, Tauband mit Perlschnüren und schmaler Wulst. Im ersten Obergeschoss durchlaufender aufgeblatteter Brüstungsriegel mit Wulst und Zahnschnitt, darüber Luken mit Holzläden. Zweites Obergeschoss ca. 0,40 m vorkragend über abgerundeten und geriefelten Balkenköpfen. Füllhölzer mit erwähnten Schnitzmotiv, Schwelle mit gedrehtem Perlstab, darüber laufender Hund, konsolförmige Knaggen mit senkrechtem Perlstab, Brüstungsbohlen mit Beschlagwerkornament. Brüstungsriegel wie im ersten Obergeschoss, an der westlichen Seite eine zugesetzte Kranluke mit Vorhangbogen mit umlaufenden Motiv wie im Erdgeschoss. Ziegelausfachung, teilweise gemustert, Fenster allesamt mit Holzläden ausgestattet. Gebälk über zweitem Obergeschoss wie über erstem Obergeschoss. Rückseite vollständig massiv ersetzt (20. Jh.).
- Denkmalbegründung
- Das Fachwerkgebäude wurde 1617 errichtet und diente ehemals als ein Brauhaus, welches sich durch die erhaltenen, zum Teil zweigeschossigen Gewölbekeller schließen. Als eines der wenigen Renaissancegebäude in Helmstedt besitzt es eine aufwendige Schnitzzierde der Fassade in Beschlagwerk-Ornamentik. Der abweichende Ausdruck in den Sinnsprüchen der Inschriften über den Torbögen könnte auf die unruhige Zeit kurz vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges hinweisen. Wohl in Folge des Bauernsterbens, zumeist aufgrund von Erbteilungen wurde das Gebäude durch Zukauf für das Hofgut der Familie Haenichen/ Kramer erworben und als Wirtschaftsgebäude in die Gutsanlage integriert, bemerkenswert sind die gut erhaltenen Speichergeschosse. Das Gebäude ist prominent an der ehemaligen Heer- und Handelsstraße positioniert. An der Erhaltung des Speichergebäudes besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte sowie für Siedlungs-und Stadtbaugeschichte, als ein reich verziertes ehemaliges Brauhaus der Renaissance, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für überregional nicht alltägliche künstlerisch-handwerkliche Gestaltwerte, wie auch aufgrund der städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild als Element des räumlichen Gefüges einer Gutsanlage ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 32632258 | Altstadt (Baukomplex) | Altstadtbereich Langer Steinweg
32632352 | Hofanlage | Hofanlage Stobenstraße 18; "Kramers Gut"
- Weiterführende Links
- Deutsche Inschriften Online: Inschriftenkatalog Stadt Helmstedt; Langer Steinweg
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Historische Ansicht aus: Reise-Skizzen der Niedersächsischen Bauhütte : Schöningen, Helmstedt, Königslutter (1864), Blatt 12.

Historische Ansicht aus: Reise-Skizzen der Niedersächsischen Bauhütte : Schöningen, Helmstedt, Königslutter (1864), Blatt 11.