Hotel Petzold
- Landkreis
- Helmstedt
- Gemeinde
- Helmstedt, Stadt
- Gemarkung
- Helmstedt
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Helmstedt
- Adresse
- Schöninger Straße 1
- Objekttyp
- Hotel
- Baujahr
- 1869
- bis
- 1902
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32710198
- Objekt-Nr.
- 46
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Freistehender, 1869 errichteter dreigeschossiger verputzter Winkelbau an der Ecke Schöninger Straße und einer schmalen parallel zur Wilhelmstraße verlaufenden Privatstraße. Ursprünglich gehörte die Schöninger Straße Nr. 2 mit der Villa Schoofs zum Besitz. Das nördlich angrenzende Wohnhaus wurde 1905 an der Wilhelmstraße 33 errichtet, bis dahin schloss die Nordfassade des von dem Brauereibesitzer Ernst Petzold als sein Wohnhaus sowie als Brauereiausschank mit Speise und Festsaal geplantes Gebäude wohl direkt an die Wilhelmstraße an. Die Innenausstattung des Nordflügels beinhaltet Stuckarbeiten, eine Wandvertäfelung, eine Schiebetür im Erdgeschoss, eine eiserne Wendeltreppe zwischen Erd- und Kellergeschoss und ein originaler Eisenherd im Keller. Der Saal des zweigeschossig unterkellerten Nordflügels wurde bis 1924 als Speise- und Festsaal genutzt. Mit Umnutzung als Lichtspieltheater und Einbau eines Balkons 1924 blieb die historistische Ausstattung weitgehend erhalten. Ab 1883 entstanden Erweiterungsbauten für den Ausbau zum Hotelbetrieb mit Gastronomie. Der Ostflügel wurde um fünf Achsen nach Süden hin erweitert, die Außentreppe abgebrochen und der Eingang nach Innen gezogen. Ein schwach vortretender Mittel- und Eckrisalit ersetzten die ursprünglich zwei Eckrisalite. Die Risalite sind durch gestaffelte Pilaster in den beiden oberen Geschossen vom Bau abgesetzt. Das heute glatt verputzte Erdgeschoss war ursprünglich in Putzquaderung gestaltet. Rundbogenfenster, teilweise gekoppelt, in allen drei Geschossen, diejenigen des ersten Obergeschosses mit reichem Zierputz: Verdachung auf Konsolen, in den Zwickeln Kränze, in den Brüstungsfeldern Rankenornament. Die Zwillingsfenster werden mittig von einer Säule mit korinthischem Kapitell getrennt, darüber ein Löwenkopf. Das zweite Obergeschoss der Ostfassade ist in verputztem Fachwerk erbaut. 1902 wurde ein Flachdach aufgestockt und Ziergiebel an den beiden Ecken und mittig abgebrochen. Große, sich über zwei Geschosse erstreckende Rundbogenfenster zwischen Pilaster-Stellung prägen die Nordfassade. Der Nordflügel ist unter Satteldach, rückwärtig im Hof ein Veranda-Vorbau in Holzkonstruktion (vor 1883).
- Denkmalbegründung
- Der Winkelbau Hotel Petzold liegt an einer der Hauptausfallstraßen der Stadt 500 Meter nördlich des Bahnhofs. Er wurde als eine der ersten Bauten noch vor dem Bebauungsplan der Südstadt des Jahres 1885 von einem in der Kornstraße 7 wohnhaften Landwirt und Brauereibesitzer, Ernst Petzold, 1869 im Gründerzeitstil erbaut. Aufgrund seiner bauhistorischen und städtebaulichen Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das Straßenbild ist seine Erhaltung öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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