Wohn-/Geschäftshaus
- Landkreis
- Helmstedt
- Gemeinde
- Helmstedt, Stadt
- Gemarkung
- Helmstedt
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Helmstedt
- Adresse
- Neumärker Straße 29
- Objekttyp
- Wohn-/Geschäftshaus
- Baujahr
- 1691
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32708648
- Objekt-Nr.
- 560
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Dreigeschossiger traufständiger Fachwerkbau in Stockwerksbauweise unter Satteldach in Krempziegeldeckung mit zwei Reihen an Dachgauben, teilunterkellert. Sockel mit Keramik verkleidet, Erdgeschoss durch Ladeneinbau verändert. Im westlichen Hausteil eine Durchfahrt mit altem Sandsteinplattenbelag, das hölzerne Einfahrtstor mit geschnitzem Torsturz Ende 19. Jh. angefügt. Erstes und zweites Obergeschoss über gerundeten Balkenköpfen und Füllhölzern ca. 20 cm vorkragend, die Schwellen profiliert und mit Inschriften versehen. In der Brüstungszone des ersten Obergeschosses Andreaskreuze, bei Fenstervergrößerungen partiell eingekürzt und Brüstungslangriegel entfernt. Die Gefache sind verputzt, ursprünglich aufgemalte Ziegelziersetzung. Gefüge im ersten Obergeschoss an östlicher Hausecke teilweise überbrettert, Gesims in gerundeten und profilierten Balkenköpfen und Füllhölzern, farbig gefasst. Rückwärtig giebelständiger Anbau aus derselben Zeit, Fachwerk wie an der Straßenfront, ebenfalls mit Inschriften, Ausfachung in Ziegelziersetzung, Erdgeschoss der Giebelwand massiv. An kleinen Hof anschließend großer, höher gelegener Garten mit verschiedenen Nebengebäuden (Lauben etc.) darunter auch kleines Gebäude von ca. 1870/80 mit Geräteraum, Waschküche und Badezimmer, mit einer im Boden eingelassener ovaler Zementbadewanne.
- Denkmalbegründung
- Das 1691 errichtete Wohn-/Geschäftshaus wurde als Wohnhaus für den Amtsmann J. Phronaeus von Finnen/Ritter und seiner Gattin erbaut, die Familienverbindungen zum Abt von Kloster Marienthal und dem herzöglichen Haus von Braunschweig-Wolfenbüttel besaßen. 1676 war Phronaeus Pachtinhaber und Verwalter im Kloster St. Marenberg in Helmstedt, im 18. Jh. wurde das Haus vornehmlich von Professoren der Helmstädter Universität bewohnt. Unter den lateinischen Inschriften besitzt das Gebäude als einziges in Helmstedt auch griechische Manuskel im Torsturz. An der Erhaltung des Fachwerkgebäudes besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, Siedlungs- und Stadtbaugeschichte und für Sozialgeschichte, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für regional nicht alltäglicher Gestaltwerte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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